Journal Club AINS 2014; 3(2): 60-61
DOI: 10.1055/s-0034-1386805
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Publication Date:
24 July 2014 (online)

Ungeimpftes Klinikpersonal kann Kinder mit Masern infizieren

In 2013 traten in Deutschland so viele Fälle von Masern auf, wie seit 7 Jahren nicht: 1721 wurden gemeldet. Auch Ärzte und Pflegekräfte, die keinen Immunschutz gegen Masern besitzen, können Patienten mit der hochansteckenden Viruserkrankung infizieren. Eine aktuelle Übersichtsarbeit (Wicker S et al. Nosokomiale Maserninfektionen. DMW 2013) zeigt, dass es v. a. in Ländern mit geringer Verbreitung der Masern immer wieder zu Ausbrüchen kommt.

Eine Untersuchung unter Frankfurter Medizinstudenten aus dem Jahr 2010 ergab, dass jeder 4. Student kurz vor dem ersten Patientenkontakt keine hinreichende Masernimmunität besaß. Bei einem Kontakt mit einem an Masern erkrankten Kind wäre eine Ansteckung sehr wahrscheinlich, so Prof. Ulrich R. Fölsch, Generalsekretär der DGIM aus Kiel. Zudem sei zu befürchten, dass eine Masernerkrankung eines Kindes nicht immer gleich erkannt werde. „Gerade junge Mediziner kennen die Erkrankung oft nur aus dem Lehrbuch und können Hautausschlag und andere Anzeichen nicht passend zuordnen.“

Bei Ärzten, die Kontakt zu Kindern haben, insbesondere abwehrgeschwächten, sollte der Impfstatus deshalb vorsichtshalber serologisch bestätigt werden, regt der Generalsekretär der DGIM an. Diese Prüfung erfolgt durch den Nachweis von Antikörpern gegen das Masernvirus in einer Blutprobe. vla

Nach Angaben der Deutschen Gesellschaft für Innere Medizin e. V.

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