Sportphysio 2014; 02(03): 97
DOI: 10.1055/s-0034-1387912
Editorial
Georg Thieme Verlag KG Stuttgart · New York

Editorial

Martin Ophey
Further Information

Publication History

Publication Date:
20 August 2014 (online)

Achilles’ Ferse

In Homers Ilias wird Achilles als der tapferste, stärkste und schönste von allen griechischen Helden beschrieben. Er hatte nur eine Schwachstelle – seine Ferse. Diese Schwachstelle und ein giftiger Pfeil wurden ihm schließlich zum Verhängnis.

Dem (Sport-)Physiotherapeuten begegnet Achilles‘ Ferse häufig – in Form von akuten Verletzungen, chronischen Schmerzzuständen bis hin zu partiellen und totalen Rupturen. In den 70er und 80er Jahren wurden viele Schmerzzustände im Sinne von Entzündungen gedeutet und mit entsprechenden entzündungshemmenden Maßnahmen behandelt (Medikamente, Ultraschall usw.). Ein bestimmter Prozentsatz unserer Patienten verbesserte sich. In den 90ern kamen dann die Überlegungen zu degenerativen „nichtentzündlichen“ Sehnenveränderungen in Mode. Mögliche Lösungen sah man unter anderem in Belastbarkeitstraining (z. B. exzentrischem Training). Ein bestimmter Prozentsatz unserer Patienten verbesserte sich.

Und Totalrupturen der Achillessehne müssen natürlich immer operiert werden. Oder vielleicht doch nicht?

Die aktuelle Sportphysio beschäftigt sich mit der Frage, wie ich als (Sport-)Physiotherapeut unterschiedliche Patienten mit Achillessehnenbeschwerden erkennen und meine Therapie maßgeschneidert auf die Bedürfnisse des Patienten organisieren kann.

Diese Ausgabe hilft uns hoffentlich, eine Schwachstelle in unserem Patientenmanagement abzudichten. Achilles bringt dies natürlich nichts mehr, wohl aber vielleicht unseren Patienten …

Ein sportliches Lesevergnügen wünschen
Martin Ophey und das Herausgeber-Team der Sportphysio