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DOI: 10.1055/s-0034-1388074
Kindliche Morbidität bei Schwangerschaften im Teenageralter: eine retrospektive Analyse
Fragestellung: Es war Ziel der Studie, einen Vergleich zwischen kindlicher Morbidität und Mortalität bei Einlingsschwangerschaften im Teenageralter (13 – 17 Jahre) und im jungen Erwachsenenalter (23 – 27 Jahre) herzustellen.
Methodik: Die zwischen 2008 und 2012 im österreichischen Geburtenregister eingetragenen Daten wurden retrospektiv ausgewertet. Für jede Einlingsschwangerschaft im Alter von 13 bis 17 Jahren wurde eine Kontrollschwangerschaft im Alter von 23 bis 27 Jahren randomisiert. Folgende Parameter wurden ausgewertet: Gestationsalter, Geburtsgewicht, Apgar-Score nach 5 Minuten, Nabelschnur-pH, Verlegung des Neugeborenen auf eine neonatologische Station und perinatale Mortalität.
Die statistische Auswertung erfolgte mittels Chi-Quadrat-Test.
Ergebnisse: Insgesamt gab es im untersuchten Zeitraum 1880 Teenagerschwangerschaften.
Bezüglich Frühgeburtlichkeit bestand kein Unterschied zwischen den untersuchten Gruppen. Auch Neugeborene mit einem Geburtsgewicht unter 2500 g waren in der Teenagerpopulation nicht häufiger.
Während sich der Apgar-Score nach 5 Minuten nicht unterschied, fand sich in der Teenagergruppe ein Nabelschnur-pH unter 7,2 signifikant häufiger (p < 0,001). Die Transferierung des Kindes an eine neonatologische Abteilung war in der Teenager-Gruppe ebenso signifikant häufiger, bei der kindlichen Mortalität bestand kein Unterschied.
Schlussfolgerung: Obwohl es in der Teenagergruppe keinen Unterschied zur Vergleichsgruppe bezüglich Frühgeburtlichkeit, Geburtsgewicht und Apgar-Score gab, fand sich eine erhöhte kindliche Morbidität. Diese korrelierte mit dem Nabelschnur-pH. Die Divergenz zwischen Nabelschnur-pH und Apgar-Score könnte einerseits an der indivuellen Einschätzung des medizinischen Personals liegen, andererseits aber auch daran, dass eine Verschlechterung der Klinik, die eine Verlegung an eine neonatologische Station notwendig macht, erst später auftrat.
Vermehrtes Augenmerk soll deshalb besonders in der postpartalen Zeit auf Teenagermütter und ihre Kinder gelegt werden.