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DOI: 10.1055/s-0034-1388076
Entbindungsmodus bei Frauen mit angeborenen Herzfehlern
Fragestellung: Infolge kardiologischer und kardiochirurgischer Fortschritte erreichen immer mehr Frauen mit angeborenen Herzfehlern (congenital heart disease, CHD) das gebärfähige Alter. Aufgrund der starken und plötzlichen Druck-, Widerstands- und Volumenschwankungen im venösen, arteriellen und pulmonalarteriellen System bei einer Schnittentbindung empfehlen Kardiologen bei Frauen mit CHD als Geburtsmodus vorzugsweise die vaginale Entbindung.
Eine vorangegangene Fall-Kontroll-Studie an unserer Klinik zeigte im Erhebungszeitraum 1995 – 2009 bei 72 CHD-Patientinnen, mit teilweise (n =...) komplexen Fehlbildungen, eine Sectiorate von 51,4% (Kontrollgruppe 29,2%).
Diese vorliegende Datenerhebung soll folgende Fragen beantworten:
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Wie hat sich die Sectio-Rate bei Frauen mit CHD seit 2009 entwickelt?
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Welche Indikationen bestanden für primäre und sekundäre Sectiones sowie Geburtseinleitungen seit 2009 im Einzelfall?
Methodik: Monozentrische retrospektive Datenanalyse, Datenerhebung aus Primärdatenquellen der Jahre 2009 – 2013 (Datenbank der Klinik, Patientenakten), Datenanalyse mit SPSS.
Ergebnis:
Schlussfolgerung: Die Sectio-Rate bei Frauen mit CHD ist seit 2009 gesunken und entspricht der allgemeinen Sectio-Rate am Klinikum (2009 – 2013: 40,6%).
Kardiale Indikationen zur Sectio spielen eine untergeordnete Rolle gegenüber geburtshilflichen. Bei Geburtseinleitungen überwiegen logistische Gründe.
Eine Geburtseinleitung zeigt eine höhere sekundäre Sectio-Rate.
Eine weitere Reduktion der Sectio-Rate erscheint durch Reduktion der Wunsch-Sectiones und strengere Indikation der Geburtseinleitung aus logistischen Gründen möglich.