Subscribe to RSS
DOI: 10.1055/s-0034-1388279
Retrospektive Analyse des funktionellen Outcomes nach Descensuschirurgie mit oder ohne Hysterektomie
Fragestellung: Bei der Beratung von Patientinnen vor einer Descensusoperation müssen verschiedene Aspekte berücksichtigt werden. Einer davon ist die Frage der Hysterektomie bzw. des uteruserhaltenden Vorgehens. Während die Hysterektomie traditionell eine große Rolle bei Prolapsoperationen gespielt hat, gibt es wenig wissenschaftliche Daten zum Benefit. Eine zunehmende Anzahl an Frauen wünscht eine uteruserhaltende Operation.
Methodik: In diese retrospektive Untersuchung wurden 196 Frauen eingeschlossen, die aufgrund eines Descensus zwischen 2000 und 2012 an der Universitätsfrauenklinik Freiburg operiert wurden. Mittels eines standardisierten Fragebogens wurden Folgeoperationen, Stress- und Dranginkontinenz, Rezidivprolaps, die Verwendung eines Pessars und die Zufriedenheit mit der Operation erhoben. Diese Parameter wurden zwischen den Frauen nach Hysterektomie bzw. uteruserhaltender Operation mittels T-Test verglichen.
Ergebnis: 394 Patientinnen erfüllten die Einschlusskriterien, von denen 10 ausgeschlossen wurden, da sie bereits hysterektomiert worden waren. 196 (51,04%) waren für die Befragung erreichbar und stimmten einer Teilnahme zu. Nach einer mittleren Nachbeobachtungszeit von 67 Monaten bestand kein Unterschied bezüglich vaginalem Druckgefühl oder Inkontinenz. Bezüglich der Zufriedenheit und bei der Frage, ob die Patientinnen die Operation als Erfolg sahen, konnte ein Trend Richtung des uteruserhaltenden Vorgehens beobachtet werden: (mittlere Zufriedenheit: 8,45 ± 2,15 vs. 7,76 ± 2,91, Range 0 – 10, p = 0,061; OP als Erfolg: 91,4% vs. 81,7%, p = 0,087).
Schlussfolgerung: Zwischen Patientinnen, die mit Hysterektomie bzw. einem uteruserhaltenden Vorgehen operiert wurden, konnte kein Unterschied im funktionellen Ergebnis entdeckt werden. Die Zufriedenheit mit der Operation war etwas höher bei den Frauen, die nicht hysterektomiert wurden. Daher sollte diese Option bei der Beratung von Patientinnen über eine Descensusoperation in Erwägung gezogen werden.