RSS-Feed abonnieren
DOI: 10.1055/s-0034-1388333
Behandlung von Ovarialkarzinompatientinnen im Rahmen des Projektes „Integrierte Versorgung Ovar“ – Einfluss auf Tumorresektionsrate und Überlebenszeit
Einleitung: Die Integrierte Versorgung Ovar (IgV) ist ein Programm der Kostenträger zur Verbesserung der Versorgungsqualität für Patientinnen mit Ovarialkarzinom im Rheinland. Teilnehmende Kliniken erfüllen einen Katalog an Qualitätskriterien, u.a. Mindestzahlen an operativen Ovarialkarzinomfällen pro Jahr, interdisziplinäre Zusammenarbeit mit anderen Fachdisziplinen, Operateure mit der Schwerpunktweiterbildung „Gynäkologische Onkologie“ sowie Durchführung der onkologischen Systemtherapie. Hierdurch sollen die Tumorfreiheits- und Überlebensraten als wichtigste Qualitätsfaktoren in der Behandlung des Ovarialkarzinoms verbessert werden.
Methodik: Alle Patientinnen mit invasivem Ovarialkarzinom FIGO IIB-IV aus den beteiligten IgV-Kliniken der Jahre 2006 – 2012 wurden systematisch IT-gestützt erfasst und hinsichtlich der Outcome-Parameter statistisch analysiert. Die mediane Beobachtungszeit lag bei 31,2 Monaten (FIGO IIB-IV). Die Auswertung erfolgte mit SPSS 22 und SAS 9.2.
Ergebnisse: Insgesamt wurden 984 Patientinnen erfasst (Adjuvante-, Neoadjuvante-, Rezidivfälle). Die adjuvant therapierten Patientinnen FIGO IIB-IV wurden analysiert (n = 307). Die Tumorfreiheitsrate betrug 50,5% (n = 155). 28,3% (n = 87) wurden mit einem Tumorrest < 1 cm, 21,2% (n = 65) mit einem Tumorrest > 1 cm operiert. Das Progressionsfreie Überleben (PFS) und das Gesamtüberleben (OS) der 307 Patientinnen betrug im Median 23,1 (95%-KI 20,0 – 26,1) beziehungsweise 53,6 (95%-KI 41,6 – 65,5) Monate. Für 198 Patientinnen im Stadium FIGO IIIC (64,5%) betrug die Tumorfreiheitsrate 46,5% (n = 92), das PFS und das OS im Median 21,0 (95%-KI 18,0 – 24,0) beziehungsweise 47,4 (95%-KI 38,8 – 55,9) Monate.
Schlussfolgerung: Es konnte gezeigt werden, dass in Zentren mit gynäko-onkologischem Schwerpunkt in der Behandlung des Ovarialkarzinoms die Tumorfreiheitsraten gegenüber den national-publizierten Daten klar höher liegen. Diese Behandlungsdaten reflektieren die Versorgungsrealität; basieren nicht auf den Ergebnissen von Studienkollektiven und haben daher besondere Aussagekraft.