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DOI: 10.1055/s-0034-1388348
Entwicklung eines potentiellen diagnostischen Algorithmus für die Therapiezuordnung von Ovarialkarzinompatientinnen anhand ihres Gonadotropinrezeptor-Status
Fragestellung: Ovarialkarzinom-Therapiestudien berichten ein gutes Ansprechen auf anti-Hormon(rezeptor) bzw. anti-Her2 basierte Therapien in nur einer kleinen Patientinnengruppe. Angriffspunkte dieser Therapien sind die Gonadotropinwirkung, der G-Protein-gekoppelte-Estrogenrezeptor und Her2. Wir postulieren, dass das im Allgemeinen geringe Therapieansprechen auf eine Interaktion der genannten (Rezeptor)systeme zurückzuführen ist und untersuchten, wie die Patientinnengruppen mit gutem Theapieansprechen identifiziert werden könnten.
Methodik: LH-Rezeptor, FSH-Rezeptor, Her2 und GPER Immunreaktivität wurde im Ovarialkarzinomgewebe (n = 151) quantifiziert.
Ergebnis: Uni- sowie multivariat war FSH-Rezeptor-Positivität mit einem verkürzten, LH-Rezeptor-Positivität jedoch mit einem verlängerten Gesamtüberleben assoziiert. Her2-Positivität war nur in der FSH-Rezeptor negativen Subgruppe ein unabhängiger negativer Prädiktor. GPER-Immunreaktivität war in FSH- und in LH-Rezeptor negativen Karzinomen mit einer signifikant besseren Prognose assoziiert. Proliferationsversuche an Ovarialkarzinomzellinien bestätigten diese Beobachtungen.
Schlussfolgerung: Unsere Ergebnisse lassen eine Interaktion der untersuchten Rezeptorsysteme schlussfolgern. Für die über unseren Algorithmus definierten Patientinnengruppen (Abb. 1) könnte die Applikation von GnRH-Analoga (Gruppe-A), Her2-Inhibitoren (Gruppe-B) oder Tamoxifen (Gruppe-C) von besonderem therapeutischen Interesse sein.

Abb. 1: Heublein_OvCA_Algorithmus