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DOI: 10.1055/s-0034-1388359
Durchführbarkeit und Chancen einer kolposkopisch gesteuerten Laserkonisation
Fragestellung: Geplant ist eine Methodenevaluation vor dem Hintergrund der zunehmenden Zahl der Patientinnen mit einer Konisationsindikation wegen Zervixdysplasie bei bestehendem Kinderwunsch. Überprüfung eines standartisierten narkosefreien Setting wird angestrebt.
Ist eine kolposkopisch gesteuerte Laserkonisation im standartisierten Setting einer lokalen Betäubung durchführbar? Welche Unterschiede im Hinblick auf Komplikationen, onkologische Sicherheit, Zervixlänge und Patientinnenbewertung bestehen gegenüber den etablierten Methoden und dem etablierten Durchführungsmodus?
Methodik: Es wurde bei 317 laserkonisierten Patientinnen prä- und 6 Monate postoperativ eine sonographische Messung der Zervixlänge durchgeführt. Es wurde zusätzlich die Bewertung des narkosefreien Eingriffes hinsichtlich Komplikationsraten, onkologischen Sicherheit und Patientinnenbewertung durchgeführt.
Ergebnisse: Die Zervixlänge wurde effektiv im Durchschnitt aller Patientinnen um 6 mm verkürzt. Bei Patientinnen mit Kinderwunsch schwankte der Längenverlust der Zervix zwischen 2 mm und 6 mm mit einem Median von 5 mm. Alters-, Befund- und Familienplanungsabhängig, ist der Laserkonus der Portio vom Operateur unter starker Vergrößerungsoptik frei modellierbar und an die lokalen Bedingungen anpassbar. Die Komplikationsraten waren deutlich geringer, als die Literaturangaben vergleichbarer Messer- und Schlingenkonisationen. Das ambulante, narkosefreie Setting wurde von der Patientin in einer Schmerzskala dokumentiert und als sehr positiv beurteilt.
Schlussfolgerung: Ambulante, narkosefreie, kolposkopisch gesteuerte Laserkonisation bietet allen, aber insbesondere Dysplasiepatientinnen mit offener Familienplanung, eine exakte, effektive, schonende und systematisch durchführbare, komplikationsarme und onkologisch sichere Alternative zu den etablierten Schlingen- und Messerkonisationen. Der sehr geringe Gewebsverlust der Zervix, bei uneingeschränkter Einhaltung der onklogischen Sicherheit, wird als Postulat auf langfristige Reduktion von Komplikationen in zukünftigen Schwangerschaften gewertet. Die Untersuchungsfortsetzung wird zukünftig Aussagen hierzu erlauben.