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DOI: 10.1055/s-0034-1388373
Prognostische Signifikanz von IRF4 (interferonregulierender Faktor 4) bei nodal-negativen Mammakarzinomen
Hintergrund: Der Transkriptionsfaktor IRF4 (interferonregulierender Faktor 4) reguliert Rekombination und Wechsel von Antikörperklassen sowie die Plasmazelldifferenzierung. Wir untersuchten die prognostische Signifikanz von IRF4 bei nodal-negativen Mammakarzinomen.
Methoden: Die durch Microarrays erhobene mRNA-Expression von IRF4 (204562_at) wurde in vier publizierten Kohorten (Mainz, Rotterdam, Transbig, Yu) nodal-negativer Brustkrebspatientinnen untersucht (n = 824). Eine Metaanalyse der zuvor veröffentlichten Kohorten wurde anhand eines Random-Effect-Models durchgeführt. Die prognostische Signifikanz von IRF4 wurde im Hinblick auf das metastasenfreie Überleben (MFS) sowohl in der gesamten Kohorte, als auch in folgenden molekularen Subtypen untersucht: Luminal A (ER+/HER2-/Aurora-Kinase A [AURKA]low), Luminal B (ER+/HER2-/AURKAhigh), „basal-like“ (ER-/HER2-), HER2+. Die unabhängige prognostische Signifikanz wurde mittels multivariater Cox-Regression ermittelt.
Ergebnisse: Eine höhere mRNA-Expressionsrate von IRF4 korrelierte mit einem längeren MFS in der gesamten Kohorte (HR 0,49; 95% KI 0,35 – 0,69; P < 0,0001). Die prognostische Signifikanz von IRF4 zeigte sich am deutlichsten bei dem HER2-positiven molekularen Subtyp (HR 0,18; 95% KI 0,06 – 0,55; p = 0,0001) verglichen mit den molekularen Subtypen Luminal A (HR 0,75; 95% KI 0,36 – 1,53; p = 0,425), Luminal B (HR 0,39; 95% KI 0,2 – 0,76, p = 0,0044) und „basal-like“ (HR 0,55; 95% KI 0,32 – 0,94; p = 0,0279).
Die IRF4-Expression zeigte in der multivariaten Analyse eine von den molekularen Subtypen unabhängige prognostische Signifikanz (HR 0,394; 95% KI 0,249 – 0,621, p < 0,0001).
Zusätzlich zu IRF4 hatten nur der histologische Differenzierungsgrad (p < 0,0001) und die Tumorgröße (p = 0,012) eine unabhängige prognostische Korrelation hinsichtlich des MFS.
Zusammenfassung: Der Transkriptionsfaktor IRF4 hat unabhängige prognostische Signifikanz bei nodal-negativen Mammakarzinomen. Diese unterscheidet sich innerhalb der verschiedenen molekularen Subtypen und ist am deutlichsten bei HER2-postitiven Mammakarzinomen ausgeprägt.