Anwendbarkeit der Biomarker p16/Ki-67 bei Patientinnen mit auffälliger Zervix-Zytologie in der Schwangerschaft

Fragestellung: Zervikale Dysplasien in der Schwangerschaft sind eine Herausforderung für Gynäkologen und Geburtshelfer. Schwangerschaftsspezifische Veränderungen können die Spezifität und Sensitivität der Zytologie und Kolposkopie reduzieren. Diagnostische Eingriffe an der graviden Cervix sind mit Komplikationen assoziiert und sollten vermieden werden.

Der CINtec® PLUS Kit (Roche) beinhaltet die Biomarker p16INK4a und Ki-67, welche eine Aussage über die Deregulation der Zellzyklen, in denen der onkogene Transformationsprozess durch hrHPV begonnen hat, erlauben. Ziel der Studie war die Evaluierung der Anwendbarkeit und der Vorhersagekraft von CINtec® PLUS bei Patientinnen mit abnormen Pap-Smear in der Schwangerschaft.

Methode: Im Rahmen dieser retrospektiven Studie wurden 27 abnorme Zervix-Abstriche welche in der Frühschwangerschaft gewonnen wurden entfärbt und anschließend mit CINtec^® PLUS gefärbt. Postpartal wurden Biopsien gewonnen und die histologischen Ergebnisse dem CINtec^® PLUS Ergebnis gegenübergestellt.

Ergebnisse: 7 Abstriche mussten wegen technischen Problemen aus der Studie ausgeschlossen werden. Bei 14 der verbliebenen 20 auffälligen Smears zeigte sich eine positive p16/Ki-67 Färbung, 6 Smears waren negativ. Bei allen 14 Patientinnen, die positiv auf p16/Ki67 getestet wurden, zeigte die postpartale histologische Abklärung eine CIN; 5 von 6 Patientinnen mit negativer p16/Ki-67 Färbung wiesen nach der Schwangerschaft und bei weiteren Follow-up Untersuchungen eine negative Histologie auf; eine Patientin hatte eine CIN1 (p = 0,0004).

Schlussfolgerung: P16/Ki-67 scheint ein nützlicher Biomarker zur Identifizierung Schwangerer mit persistierender oder progressiver CIN zu werden.