Geburtshilfe Frauenheilkd 2014; 74 - PO_Onko07_11
DOI: 10.1055/s-0034-1388451

Qualität der Therapie des Ovarialkarzinoms in der Region des Tumorzentrums München. Epidemiologische Daten im Vergleich

B Schmalfeldt 1, A Burges 2, D Mayr 3, G Schubert-Fritschle 4, M Rottmann 4, J Engel 4
  • 1Klinikum rechts der Isar der Technischen Univ. München, Frauenklinik, Leitung der Projektgruppe Maligne Ovarialtumoren des Tumorzentrums München, München, Germany
  • 2Klinikum der Universität München, Frauenklinik – Großhadern, München, Germany
  • 3Pathologisches Institut der Ludwig-Maximilians-Universität München, München, Germany
  • 4Tumorregister München am IBE, Klinikum der Universität München – Großhadern, München, Germany

Fragestellung: Eine qualitätsgesicherte Operation und Systemtherapie ist für das Überleben von Patientinnen mit Ovarialkarzinom entscheidend. Wie sieht die Qualität der Versorgung in der Region München aus?

Methodik: Patientinnen mit Ovarialkarzinom des Tumorregister München aus den Jahren 1998 – 2011 wurden bezüglich Inzidenz, Stadienverteilung, histologischem Subtyp, Grading, operativem Ergebnis, Art der Chemotherapie (CTX) und 5-Jahres-Überlebensrate ausgewertet.

Ergebnisse: Von 1998 – 2011 wurden 4721 Patientinnen mit der Diagnose Ovarialkarzinom im Tumorregister München dokumentiert. Die Inzidenz hat in diesem Zeitraum von 22 auf 18/100.000 abgenommen. 32% der Patientinnen hatten ein Stadium FIGO I, 61,5% ein Stadium FIGO III oder IV. Eine makroskopische Komplettresektion wurde bei 31,6% der Patientinnen im Stadium FIGO III und bei 14,6% im Stadium FIGO IV erreicht. In der multivariaten Analyse waren u.a. Alter unter 65 Jahre, Grading G1, makroskopische Komplettresektion (HR 0,2 versus keine OP), Durchführung einer Chemotherapie (HR 0,3 versus keine CTX) signifikante Parameter für ein günstigeres Überleben. Das Klinikvolumen, hatte keinen Einfluss auf das Überleben. In zertifizierten Zentren zeigt sich ein n.s. Trend zu einem längeren Überleben. Im zeitlichen Verlauf (1978 – 87 versus 1998 – 2011) ist das mediane Gesamtüberleben von 4 Jahren auf 7 Jahre angestiegen. Die 5-Jahres-Überlebensrate betrug in der Region 43,5% im Vergleich zu 40,3% in Deutschland und 37,6% in Europa (Eurocare -5, Lancet Oncol 2014).

Schlussfolgerung: Das Gesamtüberleben beim Ovarialkarzinom hat sich in der Region in den letzten 30 Jahren signifikant verbessert, die 5 Jahres-Überlebensrate in der Region ist im nationalen und europäischen Vergleich günstiger. Makroskopische Komplettresektion und die Gabe von Chemotherapie sind entscheidend für den Krankheitsverlauf.