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DOI: 10.1055/s-0034-1388463
Mammäre Metastasierung eines serösen Ovarialkarzinoms – ein Fallbericht
Fragestellung: Metastasen in der Brust durch extramammäre Tumoren sind mit unter 1% aller Mammatumoren sehr selten. Die häufigsten Entitäten die in die Brust metastasieren sind Lymphome und Melanome. Es sind nur wenige Fälle über mammäre Metastasen eines Ovarialkarzinoms beschrieben.
Im Folgenden wird der Fall einer Patientin mit einem mammär metastasierten serösen Ovarialkarzinom vorgestellt.
Methodik: Eine 59-jährige Patientin stellte sich 5 Jahre nach Erstdiagnose eines serösen Ovarialkarzinoms mit einer Rötung und einem schmerzlosen Tastbefund der rechten Brust in der senologischen Sprechstunde vor.
Bei der Erstdiagnose des Ovarialkarzinoms 2009 lag ein FIGO-Stadium IIIC vor. Es wurde ein Tumordebulking durchgeführt mit anschließenden adjuvanten Chemotherapien.
Bei der Vorstellung in der Brustsprechstunde befand sich die Patientin aktuell unter Therapie mit Avastin und Cyclophosphamid.
Ergebnis: In der durchgeführten Stanzbiopsie und einer Punchbiopsie wurde das Vorliegen einer angioinvasiven Metastase des wenig differenzierten serösen high grade Ovarialkarzinoms unter Zuhilfenahme immunhistochemischer Färbungen diagnostiziert.
Schlussfolgerung: Das seröse Ovarialkarzinom ist das am häufigsten in die Brust metastasierende Ovarialkarzinom. Es handelt sich hierbei um einen hämatogenen Metastasierungsweg. In der Bildgebung und in der histopathologischen Beurteilung ist die Unterscheidung zwischen einem primären Mammakarzinom und einer Metastase eines serösen Ovarialkarzinoms auf Grund morphologischer Ähnlichkeiten schwierig. Zur Differenzierung können immunhistochemische Untersuchungen insbesondere der Faktoren PAX-8 und GATA-3 herangezogen werden. Eine mammäre Metastasierung eines Ovarialkarzinoms ist Zeichen für ein fortgeschrittenes Tumorstadium.
Die Differenzierung entscheidet wesentlich über die weitere Therapie und die Prognose. Im vorliegenden Fall erfolgte die Umstellung der Therapie auf Taxol und Avastin.