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DOI: 10.1055/s-0034-1388541
Prognostische Relevanz zirkulierender Tumorzellen beim frühen Mammakarzinom – eine gepoolte Analyse
Fragestellung: Während das Evidenzniveau zur prognostischen Relevanz von zirkulierenden Tumorzellen (CTC) im Blut bei Patientinnen mit metastasiertem Brustkrebs sehr gut ist, gibt es nur wenige Daten zur Bedeutung von CTCs in der Adjuvanz.
Methodik: Es wurde eine gepoolte Analyse (insgesamt 3172 Patientinnen) mit Brustkrebs (Stadium I-III) von fünf akademischen Zentren in Enschede (Niederlande), Houston (USA), München (Deutschland), Paris (Frankreich) und Tübingen (Deutschland) durchgeführt. Prävalenz und CTC-Anzahl im Blut wurden mithilfe des von der FDA zugelassenen CellSearch System (Veridex, USA) zum Zeitpunkt der Erstdiagnose erhoben. Das mediane Follow-up betrug 61 Monate.
Ergebnis: 640 der 3172 (20,2%) Patientinnen wiesen ≥1 CTC im peripheren Blut auf. Der Nachweis von CTCs war mit größeren Tumoren, ausgeprägtem Lymphknotenbefall und höherem histologischen Grading assoziiert (alle p < 0,005).
Eine multivariate Cox-Regressionsanalyse zeigte, dass der Nachweis von CTCs ein signifikanter unabhängiger prognostischer Faktor sowohl für ein verkürztes progressionsfreies Überleben (PFS; Hazard Ratio (HR) 1,75; 95% CI 1,40 – 2,18; p < 0,001) als auch Gesamtüberleben (OS; HR 2,11; 95% CI 1,59 – 2,7; p < 0,001) ist.
Univariate Subgruppenanalysen zu OS ergaben eine prognostische Bedeutung des Nachweises von CTCs bei Patientinnen mit triple-negativem (HR 2,01; p = 0,003), sowie Hormonrezeptor positivem/HER2 negativem (HR 2,97; p < 0,001) und Hormonrezeptor positivem/HER2 positivem (HR 3,4; p = 0,003) Tumor. CTC-Positivität hatte dagegen keinen signifikanten Einfluss auf die Prognose bei Patientinnen mit Hormonrezeptor negativem/HER2 positivem Tumor (HR 1,76; p = 0,25).
Zusammenfassung: Der Nachweis von CTCs im Blut von Patientinnen mit frühem Mammakarzinom ist ein unabhängiger prognostischer Marker für PFS und OS.