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DOI: 10.1055/s-0034-1388596
Lokaler Resektionsrand und Rezidivrisiko beim Plattenepithelkarzinom der Vulva – Ergebnisse einer Subgruppenanalyse der multizentrischen AGO CaRE-1 Studie
Fragestellung: Diese Subgruppenanalyse der AGO-CaRE-1 Studie untersucht den Einfluss des pathologischen Resektionsrandes auf das Rezidivrisiko beim Vulvakarzinom. Hintergrund ist die Infragestellung des derzeitigen Standards von 8 mm durch kleinere Fallserien.
Methoden: Die AGO-CaRE-1 Studie ist eine retrospektive Datensammlung an 29 Gynäkologischen Krebszentren. Patientinnen mit Plattenepithelkarzinom der Vulva ≥FIGO IB (UICC-TNM Version 6) und Therapie zwischen 1998 – 2008 wurden in einer zentralisierten Datenbank erfasst. In der aktuellen Subgruppenanalyse wurden ausschließlich rein operativ behandelte, nodalnegative Patientinnen mit R0-Resektion und bekanntem Resektionsrand (n = 289) untersucht.
Ergebnisse: Das mediane Alter der Patientinnen betrug 66 Jahre (22 – 94); 141 (48,8%) hatten einen pT1b, 140 (48,4%) einen pT2 und 8 (2,8%) einen pT3 Tumor. 125 (43,3%) erhielten eine komplette, 127 (43,9%) eine partielle Vulvektomie, 37 (12,8%) eine radikale lokale Exzision. Der mediane minimale Resektionsrand betrug 5 mm (1 – 33); das mediane Follow-up 38,8 Monate. 46 (15,9%) Patientinnen erlitten ein Rezidiv nach im Median 18,3 Monaten, davon 34 (11,8%) an der Vulva. Die vulväre Rezidivrate lag bei 12,6% in der Gruppe der Patientinnen mit einem Resektionsrand < 8 mm und 10,2% in der Gruppe mit einem tumorfreien Rand ≥8 mm. Bei Analyse als kontinuierliche Variable zeigte sich kein signifikanter Einfluss des Resektionsrandes auf das rezidivfreie Überleben (HR 0,945; 95% CI 0,886 – 1,009; p = 0,090). Uni-und multivariate Analysen ergaben darüberhinaus keinen Unterschied zwischen den Resektionsrandgruppen < und ≥8 mm hinsichtlich des rezidivfreien Überlebens (multivariate HR 0,642; 95% CI 0,355 – 1,162; p = 0,143). Auch bei ausschließlicher Betrachtung der Lokalrezidive waren diese Ergebnisse konsistent.
Fazit: Ein vollständige (R0) Resektion des Primärtumors ist essentiell für die Prognose von Patientinnen mit Vulvakarzinom. Der aktuelle Standard von 8 mm tumorfreiem pathologischen Resektionsrand konnte allerdings am Kollektiv der AGO-CaRE-1 Studie nicht bestätigt werden.