Dialyse aktuell 2014; 18(06): 295
DOI: 10.1055/s-0034-1389072
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© Georg Thieme Verlag Stuttgart · New York

Rheuma und Niere

Gabriele Lehmann
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Publication Date:
04 September 2014 (online)

Obwohl mit dem Begriff „Rheuma“ zunächst primär Erkrankungen des Bewegungsapparates assoziiert werden, können im Rahmen der entzündlich-rheumatischen Systemerkrankungen innere Organe mit betroffen sein. Dies kann im Fall der Niere eine primäre Organmanifestation darstellen oder sekundär als Folge einer Komplikation der medikamentösen Therapie auftreten.

Prognosebestimmend ist die Kenntnis der renalen Manifestationen beim systemischen Lupus erythematodes. Dabei ist eine histologische Sicherung und Klassifizierung mit therapeutischer Relevanz unbedingt erforderlich. Mit den verschiedenen Nephritisformen und der Charakteristik der renalen Beteiligung beim systemischen Lupus erythematodes und bei anderen Kollagenosen setzen sich Prof. Peter Oelzner und Prof. Gunter Wolf, Jena, in ihrem Beitrag auseinander.

Eine Beteiligung der Nieren im Rahmen von Vaskulitiden und bei Kryoglobulinämie ist auch heute noch eine diagnostische Herausforderung und bei einer Vielzahl der Patienten ausschlaggebend für ihre Prognose. Frank Meier und Prof. Gunter Wolf, Jena, stellen in ihrem Artikel die Art der renalen Manifestation bei unterschiedlichen Vaskulitiden und die prinzipiellen Therapiestrategien vor.

Bei der rheumatoiden Arthritis ist eine primäre Nierenbeteiligung selten. Häufig jedoch ist eine Nierenschädigung als Folge von Nebenwirkungen der medikamentösen Therapie, wie Konstantinos Triantafyllias und Prof. Andreas Schwarting, Bad Kreuznach, in ihrem Beitrag erklären. Dies betrifft vor allem das als Basistherapeutikum häufig verwendete Methotrexat sowie die breit eingesetzten nicht steroidalen Antirheumatika (NSAR). Weiterhin ist die rheumatoide Arthritis als chronisch-entzündliche Erkrankung die Basis für die Entwicklung einer Serum-Amyloid-A-Amyloidose. Hierbei bestimmen die Lokalisation der Amyloid-A-Ablagerungen in den glomerulären Gefäßen oder im Interstitium die Nierenfunktionseinschränkungen sowie die klinische Symptomatik.

Die Schwerpunktartikel dieser Ausgabe der Dialyse aktuell beleuchten die Schnittstellen zwischen „Rheuma und Niere“. Sie machen deutlich, dass für eine optimale Betreuung unserer Patienten eine enge Zusammenarbeit von Nephrologen und Rheumatologen eine unabdingbare Voraussetzung ist.