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DOI: 10.1055/s-0034-1389915
Memorandum „Weiterentwicklung der Gesundheitsversorgungsforschung in Bayern aus Sicht der Landesarbeitsgemeinschaft Gesundheitsversorgungsforschung: Status quo – Entwicklungspotenziale – Strategien“
Memorandum ‘Development of Health Services Research in Bavaria from the Perspective of the Bavarian State Working Group ‘Health Services Research (LAGeV)’: Status quo – Potential – Strategies’Publication History
Publication Date:
25 November 2014 (online)
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Zusammenfassung
Zweck des Memorandums zur Weiterentwicklung der Gesundheitsversorgungsforschung in Bayern ist es, die globalen Ziele der Landesarbeitsgemeinschaft Gesundheitsversorgungsforschung (LAGeV) zu operationalisieren und gemeinsam auf Basis der Bestandsanalyse Prioritäten hinsichtlich der Zukunftsthemen, konkrete Umsetzungsschritte, Methoden und Arbeitsformen für den weiteren Verlauf festzulegen. Die LAGeV ist ein Fachgremium, das die Kompetenzen von Akteuren aus Wissenschaft, Politik und Praxis im Hinblick auf die Versorgungsforschung integriert und vernetzt, sowie die Zusammenarbeit zwischen den Akteuren fördert. Auf Basis einer explorativen Befragung bei den Mitgliedern der LAGeV wurden der Stand der Versorgungsforschung in Bayern, Entwicklungspotenziale, hemmende und fördernde Faktoren, konkrete Empfehlungen für die Weiterentwicklung der Versorgungsforschung in Bayern sowie Vorschläge für Schwerpunktsetzungen eruiert. Die 12 wichtigsten Zukunftsthemen aus Perspektive der LAGeV sind: 1) Schnittstellen- und Vernetzungsforschung forcieren, 2) Innovative Versorgungskonzepte entwickeln, 3) Versorgung von multimorbiden Patienten verbessern, 4) Versorgung von chronisch Kranken optimieren, 5) Evaluation von Innovationen, Prozessen und Verfahren verstärken, 6) Patienten- und Nutzerorientierung intensivieren, 7) Soziale und regionale Ungleichheit in der Gesundheitsversorgung reduzieren, 8) Versorgung von psychisch Kranken anpassen, 9) Indikatoren zur Versorgungsqualität identifizieren und weiterentwickeln, 10) Regionale Bedarfsplanung weiterentwickeln, 11) Praktische Wirksamkeit der Versorgungsforschung verbessern und 12) Wissenschaftliche Nutzung von Routinedaten ermöglichen. Ansatzpunkte für die Weiterentwicklung der Versorgungsforschung im Rahmen der LAGeV sind a) die Förderung von Vernetzung und Strukturbildung, b) der Ausbau einer Informationsplattform Versorgungsforschung, die Informationen und Ergebnisse zu aktuellen Themen bündelt und als Informationsgrundlage für die Kooperation und Weiterentwicklung der Versorgungsforschung in Bayern dient, sowie c) die Initiierung von Maßnahmen und Projekten. Diese sollen für die Politikberatung konkrete Hinweise auf Herausforderungen der gesundheitlichen Versorgung und Vorschläge zu deren Behebung bzw. zur Verbesserung der Versorgungssituation und -qualität liefern. Die mit der LAGeV geschaffenen Kooperations- und Netzwerkstrukturen sollen kontinuierlich ausgebaut und prioritäre Themen bearbeitet werden, um die globalen Ziele der LAGeV zu erreichen.
Abstract
The aim of the memorandum on the development of health services research (HSR) in Bavaria is to operationalise the global objectives of the State Working Group “Health Services Research” (LAGeV) and to collectively define future topics, specific implementation steps, methods as well as ways of working for the future course of the LAGeV. The LAGeV is an expert committee that integrates and links the competencies of different actors from science, politics and health care regarding HSR and facilitates their cooperation. The memorandum is based on an explorative survey among the LAGeV members, which identified the status quo of health services research in Bavaria, potential for development, important constraints, promoting factors, specific recommendations as well as future topics for the further development of HSR in Bavaria. From the perspective of the LAGeV members, the 12 most important future topics are: 1) Interface and networking research, 2) Innovative health care concepts, 3) Health care for multimorbid patients, 4)Health care for chronically ill patients, 5) Evaluation of innovations, processes and technologies, 6) Patient orientation and user focus, 7) Social and regional inequalities in health care, 8) Health care for mentally ill patients, 9) Indicators of health care quality, 10) Regional needs planning, 11) Practical effectiveness of HSR and 12) Scientific use of routine data. Potential for development of HSR in Bavaria lies a) in the promotion of networking and sustainable structures, b) the establishment of an HSR information platform that bundles information and results in regard to current topics and aims to facilitate cooperation as well as c) in the initiation of measures and projects. The latter ought to pinpoint health care challenges and make recommendations regarding the improvement of health care and its quality. The cooperation and networking structures that were established with the LAGeV should be continuously expanded and be used to work on priority topics in order to achieve the global objectives of the LAGeV.
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Literatur
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