Krankenhaushygiene up2date 2015; 10(03): 161-171
DOI: 10.1055/s-0034-1393189
Hygienemaßnahmen
© Georg Thieme Verlag KG Stuttgart · New York

Hygiene life – Was in keinem Lehrbuch steht

Sebastian Lemmen
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Publikationsverlauf

Publikationsdatum:
21. Oktober 2015 (online)

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Kernaussagen
  • Eine nosokomiale Übertragung von N. meningitidis ist wohl ein sehr seltenes Ereignis und wurde bisher nicht beweisend dokumentiert.

  • Es gibt keine Empfehlung die MRSA-Kennzeichnung früherer positiver Patienten aus den Akten wieder zu löschen; hier müssen eigene Vorgaben erstellt werden.

  • Aufgrund der hohen Kontagiösität und der extrem niedrigen Infektionsdosis, können Neugeborene von akut symptomatischen Müttern als ebenfalls infiziert angesehen werden und können entsprechend zusammen isoliert werden.

  • Es verdichtet sich zunehmend die Erkenntnis, beruhend auf unterschiedlichen seriösen Studien mit validen Ergebnissen , dass CDAD eine überwiegend endogene Infektionskrankheit ist und nicht auf einer nosokomiale Übertragung basiert.

  • Die Beatmungsschläuche im OP-Bereich können bei Verwendung eines HME mit bakterienfilternder Funktion täglich oder alternativ wöchentlich gewechselt werden.

  • Eine optisch saubere und funktionierende „Gänsegurgel“ kann mit derselben Wechselfrequenz bei beatmeten Patienten auf der Intensivstation wie die Beatmungsschläuche gewechselt werden.

  • Maßnahmen, die eine intraoperative Normothermie gewährleisten, müssen bereits präoperativ eingeleitet werden.

  • Die Farbe der OP-Bereichskleidung ist nicht infektionspräventiv; die Gestaltung der Kleiderordnung im OP ist daher nicht Aufgabe der Krankenhaushygiene.