Neurochirurgie Scan 2016; 04(01): 38-39
DOI: 10.1055/s-0034-1393622
Aktuell
Vaskuläre Neurochirurgie
© Georg Thieme Verlag KG Stuttgart · New York

Asymptomatische Ruptur arteriovenöser Malformationen

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Publication Date:
08 February 2016 (online)

Fazit

Patienten mit AVM-Diagnose ohne Anhalt für ein zerebrales Blutungsereignis werden üblicherweise konservativ geführt. Bei etwa einem Drittel der AVM-Patienten lässt sich jedoch eine vorangegangene okkulte Mikroblutung nachweisen. Diese Patienten lassen sich weder anhand demografischer noch anhand klinischer oder anatomischer Charakteristika, sondern ausschließlich durch den radiologischen oder histologischen Nachweis von Hämosiderinablagerungen bzw. einer Makrophageninfiltration von Patienten mit stabiler, nicht rupturierter AVM unterscheiden. Aufgrund des erhöhten Risikos für eine nachfolgende klinisch manifeste Blutung, so die Empfehlung der Autoren, sollte bei asymptomatischen AVM-Patienten mit radiologisch nachgewiesener asymptomatischer Mikrohämorrhagie kein abwartendes Vorgehen gewählt, sondern eine chirurgische Behandlung eingeleitet werden.