Anästhesiol Intensivmed Notfallmed Schmerzther 2014; 49(10): 610-615
DOI: 10.1055/s-0034-1395174
Fachwissen
Topthema: OP-Management
© Georg Thieme Verlag Stuttgart · New York

OP-Management – Essentials

OR-Management – Essentials
Olivier Tschudi
,
Guido Schüpfer
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Publication History

Publication Date:
29 October 2014 (online)

Zusammenfassung

Der OP-Betrieb ist ein wesentliches, aber nicht unabhängiges Prozesselement im Umfeld komplementärer Ressourcen wie z.B. verfügbaren Intensivbetten. Mit wirksamem Management kann die Produktivität des OP-Bereichs jährlich um 2–3% gesteigert werden. Das OP-Management umfasst dabei weit mehr als die Koordination des täglichen Programmablaufs. Aufgabe ist die umfassende Steuerung der für die Leistungserbringung benötigten Ressourcen: kompetentes (Funktions-)Personal, Material, Implantate, Sterilgut, Medizintechnikgeräte und ausgerüstete Räume. Um diese Prozesse erfolgreich zu optimieren, sind Kommunikations- und Informationsgefäße zu schaffen, wo sich die beteiligten Berufsgruppen austauschen können. Die Materialwirtschaft und die IT-Systeme zur Prozessunterstützung im OP-Bereich haben im Managementfokus zu stehen. Effizienz hat professionellen Qualitäts- und Risikomanagement-Kriterien zu folgen. Unter dem Augenmerk des größten Respekts für das Patientenwohl hat sie hintenanzustehen.

Abstract

Operating theaters are strongly linked to other units in a hospital such as the ICU, the wards and the emergency room for example. Good management skills are necessary to improve the productivity by 2–3 percent per year. To reach these goals resources' such as personnel, IT-systems, specific equipment and the adherence to professional standards are required. Information exchange and sharing between the different professional stake holders are the important prerequisites for success. OR managers should focus on logistics, IT-systems, capacity planning, quality standards and communications. The coordination of the daily workflow should be delegated using proper rules and standards and being supported by IT. Efficiency of the unit is important, but should never over rule patient outcome and safety.

Kernaussagen

  1. Patienten haben unterschiedliche Erwartungen – ihre Ängste und Sorgen sind bei der täglichen Arbeit zu berücksichtigen. Fallabsagen sind ein Ärgernis. Sie sind zu analysieren und dem Patienten zu erklären.

  2. OP-Management beschäftigt sich zur kontinuierlichen Produktivitätssteigerung mit der umfassenden Steuerung aller OP-Ressourcen und sorgt für Prozesssicherheit (Regeln, standardisierte Betriebsabläufe [SOP]).

  3. Nur mit ausreichender Personaldecke und gut ausgebildetem Personal können die Kapazitäten für die Behandlung von Patienten gesichert werden. Dem Personal ist Sorge zu tragen (Schichtarbeit, Überzeiten, respektvoller Umgang).

  4. Planungs-, Steuerungs- und Controlling-Systeme sind für einen effizienten OP-Betrieb entscheidend. Datenauswertungen stimulieren Ideen für Verbesserungen.

  5. Im Patientenprozess muss die Identifikation jederzeit gewährleistet sein. Zu viele Checks im Beisein des Patienten können zu Verunsicherung führen.

  6. Der OP muss aktiv mit den anderen perioperativen Bereichen kommunizieren. Vollständige präoperative Abklärungen der Patienten sind wichtig für einen reibungslosen Betrieb. Fallabsagen können vermieden werden.

  7.  % der Notfälle sollten durch Kapazitätspufferung während der normalen Arbeitszeit operiert werden können. Priorisierungsregeln sind durch das OP-Management gemeinsam mit den Klinikdirektoren und dem OP-Steuerungsorgan festzulegen.

  8. rze Wege sind ein Erfolgsfaktor für effiziente OP-Betriebe. Die räumlichen Strukturen haben den Patientenfluss durch das System zu erleichtern.

  9. r Einsatz moderner Medizintechnik setzt voraus, dass OP-Säle selektiv größer gebaut werden. Die Fläche ist im Vergleich zu den Geräten und der Raumtechnik kein primärer Kostentreiber.

  10. rch Initiativen des OP-Managements in der Materialwirtschaft können zeitliche und finanzielle Ressourcen gewonnen werden und gleichzeitig kann die Qualität verbessert werden.

Ergänzendes Material