physiopraxis 2014; 12(10): 14-19
DOI: 10.1055/s-0034-1395449
physiopolitik
© Georg Thieme Verlag Stuttgart - New York

Gesprächsstoff


Subject Editor:
Further Information

Publication History

Publication Date:
23 October 2014 (online)

Gelenkersatz bei Rheuma – Sport empfehlenswert

Zoom Image
Skifahren mit künstlichem Gelenk? Ja, sagen Experten, wenn die Technik beherrscht wird.
Abb. mma23/fotolia.com;

„Deutschland gilt als Weltmeister bei den Endoprothesen für Knie und Hüften“, sagte 2012 der damalige Bundesgesundheitsminister Daniel Bahr. Das dürfte auch für 2013 gelten, wurden da doch rund 209.000 künstliche Hüftgelenke und 147.000 Knieendoprothesen implantiert, meist aufgrund von Arthrose, entzündlich-rheumatischen Erkrankungen oder nach einem Unfall. Immer noch zu viele Patienten mit künstlichen Gelenken meiden sportliche Aktivitäten – sie fürchten Verschleiß oder eine Lockerung des neuen Gelenkes. Darauf weisen Experten der Deutschen Gesellschaft für Rheumatologie (DGRh) hin. Doch genau das sei kontraproduktiv. Sport verbessere den Erfolg der Operation. Ein gezielter Muskelaufbau stütze die schmerzenden Gelenke und entlaste die Endoprothese. „Sportliche Ambitionen sollten wir als Ärzte fördern, von Hochleistungsansprüchen rate ich jedoch den meisten Patienten ab“, sagt Dr. Christine Seyfert, Fachärztin für Rheumatologie, Orthopädie und Unfallchirurgie. Denn Leistungssport und häufige Trainingseinheiten können die Lebensdauer der Implantate verkürzen.

Für bedenkenlos hält Seyfert Schwimmen, Radfahren und Nordic Walking. Beherrschen die Patienten die Technik, können sie auch reiten, Tennis spielen und Ski fahren. Von Fußball, Basketball und Joggen raten die Experten der DGRh ab. Die Gelenkbelastung könnten bei Sprüngen, schnellen Stopps oder bei Kontaktsportarten zu hoch sein.

ba