Zusammenfassung
Erlebens- und Handlungsmöglichkeiten können eingeengt sein durch unbewusste Konflikte, ein hohes Stressniveau oder affektabgespaltenes, routiniertes Funktionieren. In der Folge können zwischenmenschliche Prozesse unproduktiv oder leidvoll für die Beteiligten werden. In diesem Aufsatz wird aus der Sicht des Mentalisierungskonzepts die multiperspektivische Reflektion in einer Balint-, Intervisions- oder Supervisionsgruppe beschrieben. Sie kann dabei helfen, Interaktionsprobleme besser zu verstehen und damit zu ihrer Lösung beizutragen. Der Gruppenkontext erlaubt, im Austausch mit anderen die Fähigkeit zu mentalisieren weiter zu entwickeln. Das reicht bis zur Ebene psychischer Repräsentanzen, wodurch die Fähigkeit zum differenzierten Verstehen und zum Perspektivenwechsel verbessert werden kann. Dieser Beitrag zeigt Möglichkeiten auf, Gruppen nach mentalisierungsfördernden Gesichtspunkten zu leiten.
Abstract
The scope to feel and act can be narrowed by unconscious conflicts, high levels of stress or routine functioning without access to affects. As a result, interpersonal processes can be unproductive or painful for those involved. From the perspective of the Mentalization concept this paper presents the multi-perspective reflection in a Balint, intervision or supervision group. This can lead to better understanding of interaction problems and thus contribute to their solution. Via exchange with others, the group context allows developing mentalizing capacity. This extends to the level of mental representations, whereby the ability for differentiated understanding and changing perspective can be improved. This paper describes how to conduct groups according to mentalization theory.
Schlüsselwörter
Mentalisieren - Bindungstheorie - Gruppe - Psychotherapie - Balintgruppe
Key words
Mentalizing - attachment theory - group - psychotherapy - Balint group