Geburtshilfe Frauenheilkd 2015; 75(1): 21-24
DOI: 10.1055/s-0034-1396213
Aktuell diskutiert
Georg Thieme Verlag KG Stuttgart · New York

Geburtshilfe. Schwangerschaft und Schlaganfall

Peter Berlit
1   Klinik für Neurologie, Alfried-Krupp-Krankenhaus Rüttenscheid
,
Silvia Schönenberger
2   Neurologie, Universitätsklinik Heidelberg
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Publikationsverlauf

Publikationsdatum:
04. Februar 2015 (online)

Insbesondere junge Frauen haben in Verbindung mit einer Schwangerschaft ein erhöhtes Risiko, einen Schlaganfall zu erleiden [1], [2]. Obwohl die Anzahl der Schlaganfälle bei Frauen im gebärfähigen Alter insgesamt gering ist, haben Schwangere und Frauen im Wochenbett aufgrund verschiedener Faktoren wie z. B. einer Veränderung der kardiovaskulären Situation oder der Blutgerinnung ein ansteigendes Risiko, einen Schlaganfall zu erleiden [3]. Nach aktueller Datenlage liegt die Inzidenz eines Schlaganfalls bei Schwangeren bzw. in der Postpartalperiode bei 25–34 Fällen pro 100 000, während – im Vergleich dazu – die Inzidenz bei gleichaltrigen Frauen der Normalbevölkerung bei etwa 11 Fällen pro 100 000 liegt [4], [5], [6], [7]. Obwohl nur bei einem kleinen Anteil aller Schwangeren die Diagnose eines Schlaganfalls gestellt wird, sind 12 % aller maternalen Todesfälle auf Schlaganfälle zurückzuführen und gehen zudem mit einer signifikant erhöhten fetalen Morbidität und Mortalität einher.