Klin Monbl Augenheilkd 2014; 231 - KV04
DOI: 10.1055/s-0034-1396453

Intermediär-betonte Multifokal-Intraokularlinsen im Vergleich

A Liekfeld 1, A Ehmer 1, U Schröter 1
  • 1Potsdam – Klinik für Augenheilkunde, Klinikum Ernst von Bergmann gGmbH

Hintergrund: In der refraktiven Linsenchirurgie galten in den letzten Jahren diffraktive Bifokallinsen als Goldstandard für die Presbyopie-Korrektur. Bei diesen Linsen zeigte sich für die Patienten jedoch oftmals eine Limitation im Intermediärbereich. Daher sind in jüngster Zeit Intraokularlinsen (IOL) entwickelt worden, die auch diesen Bereich funktionell abdecken. Die vorliegende Studie vergleicht drei unterschiedliche IOL dieses Typs.

Methode: Im Rahmen von Kataraktoperationen wurden die folgenden drei Linsentypen bilateral in insgesamt 42 Augen von 21 Patienten implantiert: AT Lisa 839MP (Fa. Carl Zeiss Meditec), Lentis Mplus (Fa. Oculentis), Tecnis ZKB00 (Fa. Abbott Medical Optics). Die folgenden Funktionen wurden 3–6 Monate postoperativ erhoben und verglichen: Fernvisus, Nahvisus, Lesegeschwindigkeit, Kontrastsehen und Defokuskurve.

Ergebnisse: Postoperativ konnten ein binokular best-korrigierter Fernvisus im Median von 0 logMAR (839MP und Mplus) bzw. 0,12 logMAR (ZKB00) sowie fern-korrigierter Nahvisus von 0,02 logMAR (839MP und ZKB00) bzw. –0,1 logMAR (Mplus) erhoben werden. Die Lesegeschwindigkeiten betrugen 104–210 (ZKB00), 112–179 (Mplus) und 117–200 (839MP) Wörter/Minute. Die Patienten zeigten ein gutes Kontrastsehen. Bei der 839MP zeigte sich bei den Defokuskurven der größte Bereich für einen Visus > 0,63 (1,0 bis –3,0dpt).

Schlussfolgerung: Die neuen intermediär-betonten Multifokallinsen bedeuten eine sinnvolle Ergänzung des refraktiven Spektrums der Linsenchirurgie, vor allem für Patienten mit Tätigkeit im Intermediärbereich (z.B. PC). Dabei zeigt sich die trifokale IOL (839MP) funktionell überlegen.