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DOI: 10.1055/s-0034-1396508
Einsatzmöglichkeiten der Ganglienzellanalyse in der Glaukomdiagnostik
Hintergrund: Zur Untersuchung glaukomatöser Veränderungen hat sich die retinale Nervenfaserschicht (RNFL) in der optischen Kohärenz-Tomografie (OCT) als aussagekräftiger Parameter etabliert. In einer prospektiven klinischen Untersuchung wurden die Einsatzmöglichkeiten der Ganglienzellanalyse in der Frühdiagnostik des Glaukoms überprüft.
Methoden: Bei 78 Patienten (156 Augen) mit manifestem Glaukom oder auffälligem Papillenbefund, wurde neben dem stationären Tensioprofil eine Papillenanalyse und Ganglienzellanalyse im Bereich der Makula (Cirrus-OCT, Zeiss) durchgeführt und mit der statischen Perimetrie (24–2, HFA-II, Zeiss) verglichen.
Ergebnisse: Die Patienten waren im Mittel 62 ± 18 Jahre alt. Perimetrisch ergab sich im Mittel eine Absenkung der retinalen Empfindlichkeit von –4,24 ± 7,51 dB (mean deviation). In der OCT-Untersuchung betrug die RNFL im Mittel 78,04 ± 16,72 µm, die durchschnittliche Ganglienzellschicht (dRGC) 70,40 ± 13,82 µm und die minimale Ganglienzellschicht (minRGC) 61,28 ± 19,48 µm. Es ergaben sich signifikante (p < 0,01) Korrelationen zwischen Perimetrie und der RNFL (0,544), der dRGC (0,469) und der minRGC (0,400). Dabei zeigte sich die höchste Korrelation mit der RNFL. Auch bei präperimetrischen Glaukomausfällen (MD > –5 dB) lag eine bessere Übereinstimmung für die RNFL (0,265, p < 0,01) vor.
Schlussfolgerungen: Es konnte eine gute Korrelation zwischen den funktionellen und anatomischen Parametern aus Gesichtsfelduntersuchung und OCT gezeigt werden. Die Ganglienzellanalyse zeigte keine bessere Aussagekraft als die RNFL in der Glaukomfrühdiagnostik. Der Einsatz zur Diagnostik bei neurologischen Erkrankungen befindet sich noch in der Evaluation.