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DOI: 10.1055/s-0034-1398052
Aus der Deutschen Gesellschaft für Transfusionsmedizin und Immunhämatologie – Gesellschaftsnachrichten
Publication History
Publication Date:
01 December 2015 (online)
Rückblick auf die 48. Jahrestagung
Bei der Jahrestagung vom 15.–18. September 2015 in Basel konnten sich fast 800 Teilnehmer in den Schwerpunktthemen Hämotherapie, Spender- und Versorgungssicherheit, Sicherheit von Blutprodukten, Immunhämatologie, Zell-, Gewebe- und Gentherapie, Transplantationsimmunologie, Immungenetik und Therapeutische Apherese auf den neuesten Stand bringen.
Das in Dresden begonnene Format gemeinsamer Veranstaltungen mit Fachgesellschaften aus den Nachbarländern konnte in Basel erfolgreich fortgesetzt werden: Am Neighbour Day (17. September 2015) wurden ausgewählte Themen der Transfusionsmedizin mit den Kollegen aus Italien und Ungarn diskutiert. Attraktive gemeinsame Symposien mit Partnerorganisationen bildeten weitere Highlights des Kongresses mit Beiträgen zu Zelltherapie (gemeinsam mit dem German Stem Cell Network), Hämostaseologie (gemeinsam mit der Gesellschaft für Thrombose und Hämostase) und Hämo-Onkologie (gemeinsam mit der Deutschen Gesellschaft für Hämatologie und Medizinische Onkologie).
Preise und Auszeichnungen
Bei der DGTI-Jahrestagung wurden mehrere Preise und Auszeichnungen der DGTI vergeben.
Die Franz-Oehlecker-Medaille wurde an Herrn Prof. Dr. Reinhard Burger, Berlin, verliehen. In seiner Laudatio hob Herr Prof. Dr. Rainer Blasczyk die großen Verdienste von Herrn Prof. Burger für die Entwicklung der Transfusionsmedizin hervor, insbesondere in seiner Funktion als Vorsitzender des Arbeitskreises Blut und als Präsident des Robert-Koch-Institutes. Er hat wesentliche Beiträge zur Verbesserung der Sicherheit der Transfusionstherapie geleistet.
Mit der Volkmar-Sachs-Medaille wurde Herr Prof. Dr. Marcell Heim, Magdeburg, ausgezeichnet. In seiner Laudatio hob Herr Prof. Dr. Reinhold Eckstein das breite Spektrum wissenschaftlicher und berufspolitischer Aktivitäten von Herrn Prof. Heim in der Transfusionsmedizin hervor. Neben hervorragender fachlicher und wissenschaftlicher Tätigkeit hat er durch den Aufbau einer Stammzellspenderdatei, durch Etablierung von Weiterbildungskursen, welche die Grundlage für die heutigen Qualifikationskurse für Transfusionsverantwortliche und Transfusionsbeauftragte darstellen, sowie durch seine Arbeit in Leitlinienkommissionen wichtige und nachhaltige Impulse gesetzt.
Der Philip-Levine-Preis, welcher an renommierte Wissenschaftler für hervorragende wissenschaftliche Arbeiten auf dem Gebiet der Transfusionsmedizin verliehen wird, ging in diesem Jahr an Herrn Prof. Dr. Peter Schlenke, Graz. In seiner Laudatio hob Herr Prof. Dr. Harald Klüter die Beiträge von Herrn Prof. Schlenke insbesondere zur Erforschung hämatopoetischer Stammzellen und der Ex-vivo-Generierung von Blutzellen hervor. Daneben würdigte er sein Engagement für Aufgaben in der DGTI, u. a. als langjähriger Obmann der Sektion „Stammzellen und Zelltherapie" sowie seit letztem Jahr als Editor-in-Chief der „Transfusion Medicine and Hemotherapy" – einer der beiden Zeitschriften der Fachgesellschaft.
Den Abschluss und Höhepunkt der Eröffnungsveranstaltung stellte schließlich die Emil-von-Behring-Vorlesung dar, welche in diesem Jahr an Prof. Dr. Toni Cathomen, Freiburg, verliehen wurde. In seiner Vorlesung stellte Herr Prof. Cathomen das Konzept der Designer-Nukleasen vor. Er zeigte auf, welche Nukleasen für ein „Target genome editing" zur Verfügung stehen und welche Vor- und Nachteile damit verbunden sind. Seine Vorlesung machte deutlich, dass diese Nukleasen, auch wenn das grundsätzliche Konzept schon initial vielversprechend klang, einer erheblichen Weiterentwicklung bedürfen, um das Risiko unerwünschter Genomveränderungen zu minimieren. Er zeigte auf, welche Fortschritte inzwischen erreicht worden sind und dass „the route to the clinic" für diesen neuen Ansatz eine realistische Perspektive ist.
Beeindruckend waren beim Kongress aber auch die Qualität und die thematische Breite der Beiträge, welche in den Vortrags- und Postersitzungen vorgestellt wurden. Die Auswahl der mit einem Preis ausgezeichneten Arbeiten fiel den Gutachtern nicht leicht.
Im „Presidential Symposium" wurden am 18. September 2015 die folgenden „Best Abstracts" vorgestellt:
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T. Bakchoul, Greifswald: Partially desulfated heparin modulates the interaction between anti-protamine/heparin antibodies and platelets (PSB-01-1)
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K. Aurich, Greifswald: Protein modified magnetic nanoparticles for GMP conform production of magnetically labelled platelets from platelet concentrates (PSB-01-2)
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E. Gourri, Zürich-Schlieren: First detailed molecular characterization of different Yus (GE*01.-02) alleles and description of a novel Gerbich (GE*01.-03) allele responsible for rare phenotypes in the Gerbich blood group system (PSB-01-3)
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C. Geisen, Frankfurt: Manufacture, management and clinical application of pathogen-inactivated Ebola virus convalescent plasma (PSB-01-4)
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B. Wagner, München: Efficacy and safety of a combined depletion/exchange procedure with a new cell separator in patients with sickle cell disease: a single centre experience (PSB-01-5)
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T. Volken, Winterthur: Forecasting blood supply and demand in Switzerland (PSB-01-6)
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H. Klump, Essen: Ectopic HOXB4 enforces haematopoietic development during transition from the haemangioblast to the haemogenic endothelium during pluripotent stem cell differentiation (PSB-01-7)
Mit Posterpreisen wurden die folgenden Beiträge ausgezeichnet:
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U. Netz, Berlin: Non-invasive determination of haemoglobin content in packed red blood cells (P-08-1)
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R. Kronstein-Wiedemann, Dresden: MiRNA regulation of blood group AB0 genes (P-06-35)
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S. Flommersfeld, Marburg: Analysis of positive IgM cross matches: non-specific or relevant? (P-06-16)
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C. Figueiredo, Hannover: In vitro generation of HLA-universal granulocytes to reduce the risk of transfusion associated alloimmunisation and increase therapeutic efficacy (P-16-1)
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M. Baschin, Greifswald: Platelet transfusions to treat patients with intracranial haemorrhage under antiplatelet therapy (P-02-1)
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F. Wagner, Springe: Experience with a combined serologic and molecular antigen determination approach (P-06-2)
Die Jahrestagung in Basel reiht sich ein in die lange Serie hervorragend organisierter Kongresse, welche inhaltlich überzeugten und die Teilnehmer über wichtige aktuelle Entwicklungen im Fach informierten. Sowohl für die täglichen Routineaufgaben in der Transfusionsmedizin wie auch für die weitere Entwicklung in der Forschung gab sie wichtige Impulse. Im Namen des Vorstandes und sicher aller Teilnehmer des Basler Kongresses danken wir den beiden Kongresspräsidenten PD Dr. Andreas Buser und PD Dr. Behrouz Mansouri Taleghani für ihr großes Engagement für diesen Kongress.
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