Zusammenfassung
Dieser Artikel stellt einen Versuch dar, eine Brücke zwischen klinisch manifesten
Erscheinungen exekutiver Dysfunktionen, welche infolge erworbener Hirnschädigungen
zu beobachten sind, und grundlagenwissenschaftlichen Studien zur Kognitiven Psychophysiologie
von Exekutivfunktionen zu schlagen. Einleitend wird kurz die klinische Phänomenologie
dysexekutiver Syndrome skizziert. Danach erfolgt eine Aufarbeitung kognitiver Aspekte
von Exekutivfunktionen, die in eine hierarchische Taxonomie der exekutiven Kontrolle
mündet. Im Anschluss daran wird eine Einführung in die Kognitive Psychophysiologie,
ihre Errungenschaften und ihre (derzeitigen) Limitationen gegeben. Abschließend werden
in paradigmatischer Weise am Beispiel von 2 Studien aus unserem Labor Möglichkeiten
aufgezeigt, wie sich das Studium exekutiver Funktionen mit der Erhebung psychophysiologischer
Messgrößen verbinden lässt.
Abstract
This review article attempts to bridge clinically manifest signs of executive dysfunctions
and cognitive psychophysiological studies on executive functioning. First, the reader
will be introduced to patterns of executive deficits that are commonly subsumed under
the umbrella term of the dysexecutive syndrome. Cognitive aspects of executive functioning
will then be clarified resulting in a hierarchical taxonomy of executive control.
Subsequently, we provide an overview of the field of cognitive psychophysiology, its
merits and its limitations. 2 exemplary studies from our laboratory are finally used
to illustrate the possibilities associated with the combined study of executive functions
and psychophysiological measures.
Schlüsselwörter
Exekutivfunktionen - Psychophysiologie - Ereigniskorrelierte Potenziale - Elektroenzephalografie
- Dysexekutives Syndrom
Key words
executive functioning - psychophysiology - event-related potentials - electroencephalography
- dysexecutive syndrome