Pneumologie 2015; 69 - P442
DOI: 10.1055/s-0035-1544698

Lungencoilimplantation mit Entwicklung einer postinterventionellen Pleuraempyembullae im linken Oberlappen

D Eller 1, J Beweng 1, S Lethaus-Weigl 1, T Hochgreef 1, S Grönke 1, K Frank 1
  • 1Klinik III für Innere Medizin, Herzzentrum der Uniklinik Köln

Kasuistik: Die stationäre Aufnahme des Patienten erfolgte am September 2013 bei schwerer COPD GOLD IV und rezidivierenden Exazerbationen. Es wurde eine Coilinbehandlung der emphysematösen Lungenabschnitte im linken Oberlappen durchgeführt. Intraprozedural zeigte sich weder einen Hinweis auf eine Blutung, Entzündung oder einen Pneumothorax.

Nach initialer symptomatischer Verbesserung wurde, trotz Prophylaxe einer postinterventionellen Exazerbation mit Prednisolon 50mg und einer Steigerung der oralen Kortisondosis, der Patient sechs Monate später ambulant mit verstärkter Dyspnoe, Husten und AZ Verschlechterung vorstellig. Es zeigte sich eine infektexazerbierte Pleuraempyembullae.

Im CT-Thorax vom März 2014 fiel im linken Oberlappen eine flüssigkeitsgefüllte kavernenartige Struktur des Lappenspaltes links mit Lufteinschlüssen innerhalb der Flüssigkeitsanteile auf. Es wurde eine zweiwöchige Antibiose mit Tazobactam durchgeführt. Bei Wiedervorstellung nach einem Monat zeigte sich im CT-Thorax insgesamt eine Regredienz der infiltrativen Veränderungen über der Flüssigkeitsansammlung im linken Lappenspalt. Somit war davon auszugehen, dass die Veränderungen in erster Linie entzündlicher Ätiologie waren.

Zusammenfassung: Typischerweise treten nach Coil Implantation Exazerbationen und in seltenen Fälle Pneumothoraces auf. Bislang sind jedoch in den publizierten Studien ein Pleuraempyem bzw. eine infizierte Lungenbullae nicht beschrieben worden. Durch gezielte protrahierte antibiotische Therapie konnte dieser Infektfokus jedoch beherrscht werden und sollte als mögliche Komplikation bei zukünftigen Implantationen genannt werden.