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DOI: 10.1055/s-0035-1544865
Klinisches Erscheinungsbild und Management der Lungenembolie: Ergebnisse aus dem Würzburger LAE-Register
Einleitung: Die akute Lungenembolie ist häufig. Klinisches Erscheinungsbild und Management sind angesichts weiter entwickelter Diagnostik und neuer Therapeutika von besonderem Interesse.
Methode: Analyse klinischer Daten von 230 Patienten mit akuter Lungenembolie aus dem prospektiven Würzburger Lungenembolie-Register von 2011 – 2014.
Ergebnisse: Daten als MW bzw. in %: Mittleres Alter 67 ± 16 Jahre, Männer 44,7%, Frauen 55,3%. BMI 28,1 ± 4,6 kg/m2.
Erstereignis 91,4%, Rezidiv-Ereignis 8,6%. Provoziert: 38%, unprovoziert: 62%. Zentrale LAE 87%. Diagnosesicherung präklinisch 27,6%, klinisch 72,4%. Latenz von Symptombeginn bis Diagnose: 28 Tage. Symptome vorhanden/ausschließlich (in %): Ruhedyspnoe 24/1; Belastungsdyspnoe 46/4,7; Thoraxschmerz 32/1,9; Engegefühl 10,4/0; Husten 35/1; Herzrasen 5,7/0, Palpitationen 2,9/0, Kollaps 8,6. In 7% bestand eine Dauerantikoagulation.
Einweisungsdiagnose in %: Lungenembolie 60% (nur in 33% erfolgte eine präklinische Antikoagulation), Tachyarrhythmie 3,5%, ACS 3,5%, Hämoptoe 3,5%, sonstige 29%. Aufnahme auf Intensivstation 42%, Normalstation 57%, ambulante Behandlung 1%. Neu diagnostizierte Tumoren 7,6%. Labor: Messwert/Patienten mit pathologischem Messwert: D-Dimere: 3,8 ± 3,7 ug/FEU/ml (96,5%); NT pro BNP 2701 ± 5691 pg/ml (57%); hs-Troponin 44,3 ± 69,1 pg/ml (49,1%). In 82,6% erfolgte eine CT-Angiographie, diese war in 90% diagnostisch. Die übrigen Fälle wurden per Szintigraphie diagnostiziert. In 74% wurde die Diagnose per CT, in 26% per Szintigraphie gestellt.
Folgerung: Es kommt zu Lungenembolie-Ereignissen trotz vorbestehender Dauerantikoagulation. Im Mittel wird die Diagnose Lungenembolie nach 4 Wochen spät gestellt. Nur in 60% ist die Einweisungsdiagnose korrekt. Nur bei 33% der Patienten und nur bei 55% der mit Verdacht auf Lungenembolie eingewiesenen Patienten erfolgt eine präklinische Antikoagulation. In 3,5% negativer D-Dimer-Spiegel. In 7,6% findet sich eine neu diagnostizierte Tumorerkrankung. Die ambulante Behandlung ist die Ausnahme.