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DOI: 10.1055/s-0035-1546842
Arbeitsmigration – Armutsmigration – Auswirkungen auf sexuell übertragbare Infektionen bei Sexarbeiterinnen und auf Präventionsangebote des Öffentlichen Gesundheitsdienstes
Ein hoher Anteil von Sexarbeiterinnen kommt aus dem Ausland. Gesamtgesellschaftliche Migrationsbewegungen spiegeln sich hier wider. Da Sexarbeit immer auch mit Risiken für sexuelle übertragbare Infektionen (STI) verbunden ist, ist die AIDS/STD Beratung des Gesundheitsamtes Bremen der Frage nachgegangen, ob unterschiedliche Prävalenzen sexuell übertragbarer Infektionen in den Herkunftsländern das Infektionsgeschehen bei Sexarbeiterinnen beeinflussen. Insbesondere für die Jahre 2012 bis 2014 wurden Laborbefunde und Routinedaten des Gesundheitsamtes sowie Daten des Robert-Koch-Instituts und der WHO ausgewertet. Da vielfältige Faktoren das Infektionsgeschehen beeinflussen, gibt es keine einheitlichen Antworten. Nur bei wenigen STI sind Sexarbeiterinnen stärker als die Allgemeinbevölkerung betroffen; und nur für einige Herkunftsländer finden sich überproportionale Häufigkeiten sexuell übertragbarer Infektionen. Angebote des Öffentlichen Gesundheitsdienstes, die zur Reduktion von STI beitragen, müssen der hohen Fluktuation bei Sexarbeiterinnen Rechnung tragen und gleichzeitig Stigmatisierungen vermeiden.