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DOI: 10.1055/s-0035-1547049
Lehrbuch Versorgungsforschung
Systematik – Methodik – Anwendung
Publication History
Publication Date:
13 April 2015 (online)
Buchbesprechung
Das interdisziplinäre Buch zur Versorgungsforschung liegt in der 1. Auflage vor und sammelt die Beiträge von Autoren, die auf 10 Seiten mit ihren Anschriften aufgelistet sind – also ein Vielautorenbuch. Die Herausgeber sind in der Reihenfolge der genannten aus dem Fachbereich der Versorgungsforschung an der Medizinischen Fakultät Köln, der chirurgischen Forschung aus Witten/Herdecke, dem Zentrum für Sozialpolitik Bremen und dem Institut für Patientensicherheit, Universität Bonn. Die Großkapitel setzen sich zusammen aus Beiträgen zur Einführung in die Versorgungsforschung, zu Patienten, Professionals, Institutionen, Systemfaktoren, Querschnittsthemen, Methoden und klinischen Fachgebieten.
Die bearbeiteten Fragen sind wichtig in unserem Gesundheitswesen, z .B. folgt die Entwicklung im Gesundheitswesen dem tatsächlichen Bedarf? Die Medizin ist nicht mehr die alleinig treibende dynamische Kraft im Gesundheitswesen. Es herrschen verschärfte Verteilungskämpfe der Anbieter und eine zunehmende Ökonomisierung. Der Terminus Gesundheitsmarkt mag dem in der Wirtschaft gesunden Konzept von Angebot und Nachfrage genügen, kann aber auch zum Jahrmarkt verkommen, wo Produkte ohne Wert angeboten werden. Die Versorgungsforschung rückt kritisch allen Anbietern auf die Pelle, das liest der Betroffene nicht gerne, z .B. findet sich bei der akutstationären Versorgung der Hinweis, dass Effizienzreserven und Qualitätsdefizite vermutet werden. Nicht wertend dagegen ist die Darstellung in den Kapiteln zu Apotheken, Krankenkassen und dem öffentlichen Gesundheitsdienst. Insgesamt überwiegen in dem Lehrbuch die Sachlichkeit und der Wunsch zu informieren. Der Band ist umfassend, gut gegliedert, komprimiert und zur Freude des Dermatologen/Allergologen auch mit Kapiteln zur Allergologie und Dermatologie versehen. Es ist ein gelungenes Nachschlagewerk, das gerade wir Mediziner brauchen können zur Vorbereitung von hoffentlich fruchtbaren Gesprächen mit anderen Gruppen des Gesundheitswesens.
Christiane Bayerl, Wiesbaden