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DOI: 10.1055/s-0035-1548606
Desensibilisierung nach Hypersensibilisierungreaktion auf Carboplatin zum Erhalt des Therapieansprechens nach Rezidiv eines Zervixkarzinoms
Fragestellung: Im Rahmen der chemotherapeutischen Behandlung eines Zervixkarzinomrezidivs mit Carboplatin und Taxol kommt es nach primären Ansprechen zu einer schweren Hypersensibilitätsreaktion auf Carboplatin. Ist die Fortführung der Therapie mit Carboplatin mit einem Desensibilisierungschema möglich und kann damit das Tumoransprechen erhalten bleiben?
Methode: Carboplatin wurde in 3 steigenden Konzentrationen (2,5 mg/25 mg/500 mg) in jeweils 4 Steigerungsstufen über jeweils 15 min verabreicht. Insgesamt wurden 500 mg Carboplatin pro Zyklus appliziert. Die Patientin wurde monitorisiert und durch geschultes und instruiertes Personal überwacht. „Break through“ Reaktionen waren eingeplant und deren Behandlung in standardisiertem Vorgehen festgelegt.
Ergebnisse: Es wurden 3 Zyklen Carboplatin/Taxol unter Desensibilisierungsschema im Rahmen der Firstline Therapie inkl. Avastin bis 1/2014 verabreicht.(PR) Weitere 6 Zyklen wurden als Secondline Therapie von 6/2014 bis 1/2015 verabreicht. Einmal kam es zu einer Flushsymptomatik, die mit 2 Amp Dibondrin und 500 mg Urbason sowie einer Infusionspause von 20 min beherrscht wurde und die geplante Menge an Carboplatin verabreicht werden konnte. Eine PR konnte abermals erzielt werden.
Schlussfolgerung: Durch das 4 Stunden 12 Stufen Carboplatin-Desensibilisierung-Protokoll konnte ein Therapieansprechen nach Hypersensibilisierungsreaktion erreicht werden. Die einmalige Flushsymptomatik war beherrschbar und führte zu keinem Absetzen des Carboplatins. Die Therapie wird bis zur Tumorprogression weiterhin protokollkonform fortgesetzt. Der neuerliche Einsatz bei einer weiteren Patientin wurde gestartet.