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DOI: 10.1055/s-0035-1548678
Verminderte retinale Flickerantwort als Zeichen einer mikrovaskulären Dysfunktion bei Präeklampsie
Fragestellung:
Eine verminderte retinale Gefäßreaktion auf Flickerlicht bei Patienten mit erhöhtem kardiovarkulären Risiko, lässt eine zugrundeliegende mikrovaskuläre endotheliale Dysfunktion vermuten. Ziel dieser Studie war es, die Flickerantwort der Netzhautgefäße bei Patientinnen mit Präeklampsie während der Schwangerschaft und postpartal zu untersuchen.
Methoden:
Wir untersuchten die Flickerantwort bei 35 Frauen mit Präeklampsie (Alter: 29 ± 6) und 49 Frauen mit normaler Schwangerschaft (Alter: 29 ± 6) sowohl ante- (32 ± 3 SSW) als auch postpartal (19 ± 6 Wochen) und bei 22 nichtschwangere Kontrollen mit dem Dynamic-Vessel Analyzer.
Ergebnisse:
Die arteriolare Konstriktion (Anhang 1)= AK (SD) nach flickerinduzierter Dilatation und der arteriolare Scheitelwert (Anhang 2)= SW (SD) waren vermindert bei Frauen mit Präeklampsie (PE) versus Frauen mit normaler Schwangerschaft (NS) und versus nichtschwangeren Kontrollen (NK) [AK: -0,9 (0,7) vs. -3,3 (1,5) vs. -3,5 (1,5), p = 0,000; SW: 4,9 (2,4) vs. 8,1 (3,3) vs. 7,4 (2,9), p = 0,037]. Die Veränderung in den beiden Parametern war einige Wochen postpartal weiterhin vorhanden bei PE vs. NS [AK: -1,3 (0,9) vs. -3,3 (1,6), p = 0,018; SW: 4,7 (2,2) vs. 7,6 (3,8), p = 0,034]. Für Alter, BMI, MAP, arteriolarer Ruhediameter und kardiovaskuläres Risiko in der Familienanamnese wurde adjustiert.

Abb. 1

Abb. 2
Schlussfolgerung:
Ein sowohl ante- als auch postpartal verminderter Scheitelwert der Netzhautarteriolen, hauptsächlich durch die fehlende arteriolare Konstriktion verursacht, lässt eine mikrovaskuläre Dysfunktion bei Präeklampsie vermuten. Der ursächliche Mechanismus für die veränderte mikrovaskuläre Flickerantwort bei Präeklampsie ist momentan noch ungeklärt.