Geburtshilfe Frauenheilkd 2015; 75 - P12
DOI: 10.1055/s-0035-1548708

Maternale zerebrale Veränderungen bei Präeklampsie

KM Hillerer 1, T Fischer 1
  • 1Paracelsus Medizinische Universität (PMU) Salzburg, Universitätsfrauenklinik, Forschungslabor Pränatalmedizin, Salzburg, Österreich

Hintergrund:

Die Präeklampsie (PE) betrifft als Multi-Organerkrankung ca. 0,5 – 5% aller Schwangerschaften und ist der häufigste Grund für peripartale neurologische Symptome. Trotz vieler klinischer Studien, die die neurokognitiven Folgen auf Kinder von Müttern mit PE untersuchen und der Entwicklung vielfältiger Tiermodelle zu Mechanismen und Symptomen hierfür, so ist in der Literatur hierzu wenig publiziert. Zur Fragestellung der Methodik und Quantifizierung der Erfassung der maternalen Folgen von Präeklampsie wurden diesbezügliche Publikationen weltweit systematisch identifiziert und analysiert.

Methode:

Eine strukturierte Analyse von PubMed mit den Stichworten "Preeclampsia AND cognition/memory", "Preeclampsia AND dementia", "Hypertensive pregnancy AND cognition/memory", "Placental ischemia-induced hypertension AND cognition/memory", "Transgenic preeclampsia rat model AND cognition/memory" and "Reduced uterine perfusion pressure AND cognition/memory" wurde durchgeführt. Die Publikationsjahre von 1994 – 2014 wurden hierfür eingeschlossen.

Ergebnisse:

Insgesamt wurden nur n = 5 klinische Studien identifiziert, die sich mit den Auswirkungen der Effekte von Präeklampsie/Schwangerschaftshypertonie auf die geistigen Fähigkeiten der Mutter beschäftigen und keine Publikation zur Grundlagenforschung. Die Ergebnisse waren nicht konsistent mit n = 2, die keinen kognitiven Effekt einer früheren Schwangerschaft mit Präeklampsie fanden, und n = 3, die eine Beeinträchtigung der kognitiven Funktion im weiteren Lebensverlauf zeigen.

Schlussfolgerung:

Obwohl neurologische Symptome eine bekannte Folge von Schwangerschaften mit Präeklampsie sind, sind klinische und insbesondere Grundlagenforschung hierzu kaum publiziert und die Ergebnisse widersprüchlich. Aufgrund das Tatsache, dass die Einschränkung von Wahrnehmung und Gedächtnis nicht nur zu psychosozialen Problemen, sondern auch die Interaktion zwischen Mutter und Kind beeinträchtigen können, die wiederum die Lebensqualität von beiden nachhaltig beeinflussen können, könnte Forschung zu Ursachen wie Management dieser Erkrankung verbessern.