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DOI: 10.1055/s-0035-1548715
Plazentare Expression angiogener und antiangiogener Faktoren bei Patientinnen mit late-onset Präeklampsie: Vergleich mit gesunden Schwangeren
Hintergrund:
Die zirkulierende Serumkonzentration von löslicher fms-like Tyrosinkinase-1 (sFlt-1) und plazentarem Wachstumsfaktor (PlGF) ist bei Schwangeren mit Plazentadysfunktion, wie Präeklampsie (PE) oder intrauteriner Wachstumsretardierung (IUGR), verändert. Der in der klinischen Routine angewendete sFlt-1/PlGF-Quotient ist für spät einsetzende PE ungenau.
Hypothese:
Diese Studie vergleicht die plazentare Expression dieser Faktoren mit dem sFlt-1/PlGF-Quotienten im mütterlichen Blut bei Patientinnen mit spät einsetzender PE und IUGR. Es wird vermutet, dass die plazentare Expression das klinische Bild nur ungenügend erklären kann.
Methoden:
Plazentaproben von 7 Patientinnen mit spät einsetzender PE, 5 Patientinnen mit IUGR und 7 gesunden Kontrollpatientinnen (GA > 37. SSW) wurden mittels q-PCR (mRNA) und ELISA (Protein) auf die Expression von sFlt-1 und PlGF untersucht. Die Seren wurden mittels ELISA auf sFlt-1 und PlGF getestet. Mittels Immunhistochemie wurde Lokalisation und Stärke der Expression (semiquantitativ) von sFlt-1 und PlGF beurteilt.
Ergebnisse:
In der plazentaren Expression von sFlt-1 unterschieden sich sowohl die IUGR-, als auch die Kontrollgruppe signifikant von der sFlt-1 Expression in Plazenten von PE-Patientinnen. Die sFlt-1 Expression bei IUGR ließ sich aber nicht von der Kontrollexpression differenzieren Im Serum hingegen wiesen nur die PlGF-Konzentrationen von PE und Kontrollgruppe signifikante Unterschiede auf. Der sFlt-1/PlGF-Quotient war signifikant gegenüber der Kontrollgruppe erhöht. Die Expression der Faktoren sFlt-1 und PlGF bei IUGR reiht sich zwischen der der PE- und der Kontrollgruppe ein, so dass weder die Unterschiede zwischen PE- und IUGR-, noch die zwischen IUGR- und Kontrollgruppe signifikant sind.
Zusammenfassung:
Die erhöhte plazentare sFlt-1-Expression bei spät einsetzender PE verdeutlicht die plazentare Komponente der oft als „mütterliche Präeklampsie“ angesehenen Unterform der PE. Des Weiteren erwies sich in unserer Kohorte der sFlt-1/PlGF-Quotient als sinnvoller Prädiktor der late-onset PE, aber nicht der spät einsetzenden IUGR.