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DOI: 10.1055/s-0035-1548716
Plazentare Expression angiogener und antiangiogener Faktoren bei Patientinnen mit early-onset Präeklampsie und früher Intrauteriner Wachstumsretardierung: Vergleich mit gesunden Schwangeren
Hintergrund:
Die zirkulierende Serumkonzentration von löslicher fms-like Tyrosinkinase-1 (sFlt-1) und plazentarem Wachstumsfaktor (PlGF) ist bei Schwangeren mit Plazentadysfunktion, wie Präeklampsie (PE) oder intrauteriner Wachstumsretardierung (IUGR), verändert. Der in der klinischen Routine angewandte sFlt-1/PlGF-Quotient zeigt bei früh einsetzender PE eine hohe diagnostische Genauigkeit.
Hypothese:
Diese Studie vergleicht die plazentare Expression angiogener und antiangiogener Faktoren mit dem sFlt-1/PlGF-Quotienten im mütterlichen Blut bei Patientinnen mit früh einsetzender PE und IUGR mit gesunden Schwangeren. Es wird vermutet, dass die plazentare Expression mit dem klinischen Bild bei Präeklampsie, jedoch nicht bei IUGR korreliert.
Methoden:
Es wurden Plazentaproben und Serum von 7 Patientinnen mit früh einsetzender PE, 7 Patientinnen mit früh einsetzender IUGR sowie von 6 gesunden Kontrollpatientinnen (GA < 34. SSW) mittels q-PCR (mRNA) und ELISA (Protein) auf die Expression von sFlt und PlGF untersucht. Die Seren wurden mittels ELISA auf sFlt-1 und PlGF getestet, das Gleiche folgt mit den Proteinlysaten der Plazenten. Mittels Immunhistochemie wurde Lokalisation und Stärke der Expression (semiquantitativ) von sFlt-1 und PlGF beurteilt.
Ergebnisse:
Im Serum von Patientinnen mit early – onset PE konnte im Vergleich zur Kontrollgruppe ein signifikant höherer sFlt/PlGF – Quotient gemessen werden. Ein signifikanter Unterschied zwischen Patientinnen mit PE und IUGR sowie zwischen Patientinnen mit IUGR und gesunden Schwangeren wurde nicht beobachtet. Die Messung der plazentaren RNA-Expression des sFlt/PlGF – Quotienten sowie deren Expression von sFlt und Flt korrelieren in den Vergleichsgruppen PE vs. IUGR und PE vs. Kontrollen, mit den Ergebnissen für den im Serum gemessenen sFlt/PlGF Quotienten. Weiterhin wurden bei der alleinigen Messung von sFlt und Flt im Serum signifikante Unterschiede zwischen Patientinnen mit früh einsetzender PE und gesunden Schwangeren festegestellt. Die Serumkonzentration von PlGF bei Patientinnen mit IUGR war im Gegensatz zur Kontrollgruppe signifikant niedriger. Bei den anderen Gruppen waren keine signifikanten Unterschiede zwischen den Faktoren feststellbar.
Zusammenfassung:
Die erhöhte plazentaresFlt-1/PlGF – Expression bei früh einsetzender PE und IUGR korreliert mit der Höhe des maternalen des sFlt/PlGF – Quotienten und unterstreicht somit die Bedeutung des sFlt-1/PlGF-Quotienten für die Pathophysiologie der frühen Plazentadysfunktion. Für die klinische Anwendung spiegelt dies die Bedeutung des „antiangiogenen Kontinuums“ bei Patientinnen mit PE und/oder IUGR wieder.