Entstehung, Entwicklung und Ergebnisse der Ärztlichen Stelle Nuklearmedizin in Bayern

Zusammenfassung

Die Strahlenschutzverordnung 2001 führte zu einer nahezu 2-jährigen Gründungsphase der Ärztlichen Stelle nach § 83 StrlSchV, mit dem Ziel, den gesetzlichen Rahmen für eine der Bayerischen Ärztekammer zugeordnete Ärztliche Stelle zu schaffen.

In der anschließenden Aufbauphase galt es unter Wahrung der Kriterien eines Organs der ärztlichen Selbstverwaltung die Vorgaben der Strahlenschutzverordnung, mehrerer Richtlinien sowie der Vereinbarung für die Arbeit der Ärztlichen Stellen der Aufsichtsbehörde in Bayern, dem Landesamt für Umwelt, umzusetzen. Festzulegen waren auch die Vorgehensweise bei Widersprüchen und Klagen sowie die Vielzahl datenschutzrechtlicher Aspekte bei der Tätigkeit der Ärztlichen Stelle. Im Verlauf ihrer Tätigkeit hatte sich die Fachliche Leitung der Ärztlichen Stelle neben den ihr übertragenen Leitungsaufgaben intensiv mit der Entwicklung der diagnostischen Referenzwerte (DRW), mit den durch eine zunehmende Zahl von Kooperationsverträgen und deren strahlenschutzrechtliche Auswirkungen entstehenden Problemen sowie einem zunehmend an Bedeutung gewinnenden abteilungsinternen Qualitätsmanagement zu befassen. Schließlich erörtert der Beitrag noch einige Anmerkungen zum Bewertungssystem des ZÄS aus bayerischer Sicht. Wie bereits in einem Beitrag über die Erfahrungen der Ärztlichen Stelle Nuklearmedizin in Bayern von 2009 als Ergebnis festgestellt werden konnte, hat die Tätigkeit der Ärztlichen Stelle zu einer bemerkenswerten Verbesserung der Qualität der nuklearmedizinischen Diagnostik und Therapie geführt, welche auch weiter angehalten hat.

Abstract

The Radiation Protection Ordinance, issued 2001, started an almost 2-year start-up phase of a quality control medical auditing board named “Ärztliche Stellen” under § 83 StrlSchV (Radiation Protection Ordinance). The purpose of this start-up phase was to provide the legal framework for establishing the medical board “Ärztliche Stellen” in such a manner that it will fall within the responsibility of the Bavarian Medical Association (“Bayerische Landesärztekammer”).

During the following development phase the challenge was to equally maintain the criteria for the association’s body medical self-administration and autonomy at the same time as the goals resulting from the Radiation Protection Regulation, various different policies as well as the arrangements for the operation of the medical board “Ärztliche Stellen” and their controlling authority in Bavaria, being the “Landesamt für Umwelt”. Furthermore the procedure for solving dissent and claims as well as the various aspects of data protection in the day-to-day business of the medical board “Ärztliche Stelle” had to be defined. During the course of its activities, in addition to its supervising function, the head of the medical board had to deal with developing diagnostic reference levels (“DRW”). Furthermore it had to cope with the increasing numbers of cooperation agreements as well as the resulting radiation protection implications and increasing importance to the internal departmental quality management.

Finally this report does address some aspects on the evaluation schema of the ZÄS (central medical board) from the Bavarian point of view. As already concluded in an essay on the experience of the medical board for nuclear medicine in Bavaria in 2009, the medical board achieved a tremendous quality improvement in nuclear medical diagnostics and therapy. This achievement is still progressing.

Schlüsselwörter

Ärztliche Stelle Nuklearmedizin - Strahlenschutzverordnung - Richtlinie Strahlenschutz in der Medizin - ärztliche Selbstverwaltung - Verfahrensanweisung Ärztliche Stelle Nuklearmedizin

Key words

medical quality control board - radiation protection ordinance - guideline of radiation protection in medicine - medical self-administration - procedural rule for the quality control commission for nuclear medicine

• Literatur

• 1 Bayerisches Ärzteblatt 3/2004; Mitteilung S.143
• 2 Bayerischen Landesärztekammer; Berufung durch den Vorstand von Prof. Dr. med. P. Heidenreich, Dr. med. B. Lang und Dipl. Phys. J. Kopp am 27.9.2003
• 3 Bayerisches Staatsministerium für Landesentwicklung und Umweltfragen Stellungnahme vom 13.6.2002
• 4 Bayerisches Staatsministerium für Landesentwicklung und Umweltfragen Stellungnahme vom 18.7.2002
• 5 Bayerisches Staatsministerium für Umwelt, Gesundheit und Verbraucher-Schutz, Stellungnahme vom 13.6.2008
• 6 Der Nuklearmediziner, 2009 Band 32; B.Lang „Erfahrungen der Ärztlichen Stelle Nuklearmedizin in Bayern nach 7 Jahren Tätigkeit“
• 7 Dritte Verordnung zur Änderung der Verordnung über die Erhebung von Gebühren und Auslagen für die Inanspruchnahme des Bayerischen Geologischen Landesamts, des Bayerischen Landesamts für Umweltschutz und von Behörden auf dem Gebiet der Wasserwirtschaft vom 1.1.2004
• 8 KVB; Rundschreiben vom 14.6.2005
• 9 Landesamt für Umwelt (LfU) Bayern Schriftsatz vom 14.2.2013 mit Stellungnahme des Präsidenten des LfU zu den organisatorischen und fachlichen Zuständigkeiten
• 10 Landesamt für Umweltschutz (LfU) Bayern Vereinbarung über die Arbeit der Ärztlichen Stellen (Stand 22.9.2003)
• 11 Protokoll vom 6.11.2002
• 12 Protokoll vom 13.3.2003
• 13 Strahlenschutzverordnung 2001 (Verordnung über den Schutz vor Schäden durch ionisiere Strahlen)
• 14 Strahlenschutzverordnung § 80; amtliche Begründung