Aktuelle Ernährungsmedizin 2015; 40 - P4_8
DOI: 10.1055/s-0035-1550222

Quantitative Patientenbefragung zum Einfluss des Volumens von Trinknahrungen auf die Akzeptanz

K Schläppi 1, B Scotton 1, E Nielsen 1, S Kurth 1, D Zeller 1, MM Berger 1
  • 1Spitalzentrum Oberwallis, Schweiz

Einleitung: Der Nutzen von Trinknahrung (TN) bei verschiedenen Patientengruppen ist

erwiesen. Dadurch können Komplikationen reduziert sowie die Hospitalisationsdauer verkürzt werden [1.2.3]. Beim Einsatz von TN können aber auch Probleme auftreten. Vor allem älteren Personen bereitet der Verzehr von größerem Volumen oft Mühe, was die Therapietreue für TN vermindern kann [4]. Ziel dieser Befragung war zu prüfen, wie die stationäre Patientenschaft des Spitalzentrum Oberwallis (SZO) zwei unterschiedlich große TN beurteilt, um dann gegebenenfalls das Produkt auszuwechseln.

Methoden: Im Oktober 2014 wurde am SZO eine prospektive Patientenbefragung zur Akzeptanz von zwei verschiedenen TN mit je 2 kcal/ml (Resource 2. Fibre (200-ml) und Fresubin compact (125-ml)) in den Aromen Vanille und Kaffee mithilfe eines quantitativen Fragebogens durchgeführt. Es wurde gefragt, welche der beiden Flaschen die Befragten ganz austrinken würden. Die TN wurde zudem bezüglich Flaschengröße, Geschmack usw. mit je 1 – 4 Punkten bewertet (1 = sehr schlecht, 4 = sehr gut). Statistik: Student-T Test, Chi 2 Test.

Ergebnisse: Es wurden 54 Patienten (Durchschnittsalter 66) befragt (Frauen 24, Männer 30). 46 (85,2%) würden das 125-ml und 8 (14,8%) das 200-ml ganz auszutrinken. Mit einer hohen Signifikanz haben 57,14% die Flaschengröße des 125-ml vorgezogen und mit 4 Punkten bewertet (P = 0,0002). Der Geschmack beim Kaffeearoma wird für das 125-ml von 38,5% und für das 200-ml von 7,7% mit 4 Punkten bewertet (P = 0,0004), was eine hohe Signifikanz aufweist. Beim Vanillearoma zeigt sich nur ein leichter Trend für das 125-ml (P = 0,0880), hier haben 25% für das 125-ml und 14,3% für das 200-ml 4 Punkte vergeben. Weitere Resultate werden im Poster dargestellt.

Diskussion und Schlussfolgerung: Die Ergebnisse zeigen, dass die Akzeptanz bei den getesteten TN vorwiegend vom Volumen abhängig ist und die kleineren Volumen bevorzugt werden. Daher ist es sinnvoll, der Patientenschaft in Zukunft TN mit einem kleinen Volumen anzubieten.

Literatur:

[1] Lanque et al., Improvement of weight and fat-free mass with oral nutritional supplementation in patients with Alzheimer's disease at risk of malnutrition: a prospective randomized study, Journal oft he American Geriatrics Society 2004; 52:1702 – 1707.

[2] Cahampan et al., „Effect of testosterone and a nutritional supplement, alone and in combination, on hospital admissions in undernourished older men and women,“ American clinical nutrition 2009;89(3):880 – 889.

[3] Milne et al., „Protein and energy supplementation in elderly people at risk from malnutrition. Cochrane Databese Syst Rev 2005; CD003288.

[4] Willem et al., Older adults and patients in need of nutritional support: Review of current treatment options and factors influencing nutritional intake, Journal of Clinical Nutrition 2010; 29:160 – 169.