PPH 2015; 21(03): 150-151
DOI: 10.1055/s-0035-1551955
DFPP-Mitteilungen
Georg Thieme Verlag KG Stuttgart · New York

Mitteilungen für die Mitglieder der Deutschen Fachgesellschaft Psychiatrische Pflege

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Publikationsverlauf

Publikationsdatum:
21. Mai 2015 (online)

Liebe Kolleginnen und Kollegen,

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Bruno Hemkendreis, Präsident und Vorstandsvorsitzender der DFPP

nach überaus erfolgreichen ersten drei Jahren fand am 20. Februar 2015 die Jahresmitgliederversammlung der DFPP statt. Dem Anlass angemessen traf man sich, wie zur Gründungsversammlung, in der Uniklinik Köln; dafür ein besonderer Dank an den Kollegen Johannes Kirchhof, der für die Veranstaltung einen würdigen Rahmen geschaffen hat.

Ein besonderer Höhepunkt war die Verleihung der Ehrenmitgliedschaft an Prof. Dr. Johann Behrens. In der Laudatio würdigte Prof. Dr. Michael Schulz die Verdienste von Prof. Behrens für den Akademisierungsprozess der Psychiatrischen Pflege. Dazu unten mehr.

Im Rahmen der Mitgliederversammlung wurden vor allem der Bericht des Vorstands sowie die Vorstandswahlen mit Spannung erwartet.

Ruth Ahrens, die erste Präsidentin der DFPP, blickte in einer emotionalen Rede auf die drei Jahre ihrer Amtszeit zurück und wurde von den anwesenden Mitgliedern mit großem Applaus verabschiedet. Sie hat als Steuerfrau den Kahn auf Kurs gebracht und macht nun den Weg frei für eine neue Person an der Spitze der DFPP. Im Namen der einstigen Sprecherinnen des „Netzwerks psychiatrische Pflegewissenschaft“ – aus dem sich die DFPP gegründet hat – bedankte sich Dorothea Sauter bei Ruth Ahrens für ihren enormen und erfolgreichen Einsatz.

Das bisherige Vorstandsteam wurde nach dem Rechenschaftsbericht einstimmig entlastet – Vorstand, Präsidium und alle aktiven Personen haben in drei Jahren Zusammenarbeit viel erreicht; dies belegt auch die kontinuierlich wachsende Mitgliederzahl.

Als neuer Vorstand wurden für die nächsten drei Jahre Dorothea Sauter und Uwe Genge als stellvertretende Präsidenten und Bruno Hemkendreis als Präsident gewählt. Dorothea Sauter ist vielen Menschen bekannt als Mitherausgeberin des Lehrbuchs „Psychiatrische Pflege“ (Huber Verlag). Uwe Genge ist ein alter Bekannter als Vizepräsident und Kassenwart der DFPP. Ebenso Bruno Hemkendreis, mit ihm steht jetzt ein Sozial- und Milieupädagoge und Heilerziehungspfleger der Fachgesellschaft vor, was den berufsgruppenübergreifenden Ansatz der DFPP unterstreicht.

In einem weiteren Tagesordnungspunkt befassten sich die DFPP-Mitglieder mit der Zeitschrift Psych.Pflege Heute und der Frage, ob dieses Medium weiterhin als Organ der DFPP genutzt werden soll. Nachdem die Zeitschrift bisher ohne Pharmawerbung funktioniert hat, hat der Verlag seine Strategie geändert und setzt jetzt auf pharmafinanzierte journalistische Beiträge (sog. Advertorials). Dies hatte zum Rücktritt des Herausgebers und der Beiratsmitglieder geführt.

Im Rahmen der Mitgliederversammlung wurde deutlich, dass die Beteiligten unter den veränderten Gegebenheiten im Hinblick auf Pharmawerbung in der Psych.Pflege Heute kein geeignetes Organ des Fachverbands mehr sehen können, und dass diese Strategie aus ethischen Gründen „nicht zur DFPP passt“. Daher votierten die Mitglieder der DFPP dafür, den Vertrag mit der Psych.Pflege Heute zeitnah zu kündigen. Gleichzeitig machten die Mitglieder deutlich, dass auch zukünftig eine DFPP ohne eine Zeitschrift als Fachorgan nicht denkbar sei. Der neugewählte Vorstand wurde somit beauftragt, Alternativen für eine neue Zeitschrift zu prüfen und zeitnah vorzustellen, um Leerlaufzeiten zu verhindern.

Um es kurz zu fassen, das Votum der DFPP-Mitglieder war eindeutig, sich vom Thieme Verlag und der Psych.Pflege Heute zu trennen, da eine vertrauensvolle Zusammenarbeit infrage gestellt werde und die aktuelle Strategie der Psych.Pflege Heute nicht mit der Vision der DFPP zu vereinbaren sei.

Auf gelingende Zusammenarbeit wird auch der neu gewählte Vorstand in seiner Wahlperiode angewiesen sein. Nur gemeinsam können wir die Psychiatrische Pflege stärker machen. Wir brauchen den Schulterschluss mit anderen Gesellschaften, Verbänden und Organisationen, die sich für die Belange psychisch kranker Menschen und/oder psychiatrischer Helfer stark machen. Vorstand und Präsidium werden sich – mit Eurer/Ihrer Unterstützung – aktiv für die Stärkung bestehender Kooperationen und den Aufbau neuer Kontakte engagieren.

Noch viel mehr brauchen wir innerhalb der DFPP die Zusammenarbeit. Wenn die Fachgesellschaft öffentlich Gehör finden will, dann müssen wir zu aktuellen Diskussionen rund um die Psychiatrische Versorgung und Pflege essenzielle Beträge liefern. Wenn die Fachgesellschaft Pflegenden einen fachlichen Orientierungsrahmen geben will, dann müssen wir uns über Stellungnahmen, Empfehlungen und/oder State-of-the-Art-Methoden fachlich positionieren. Das alles wird umso mehr möglich sein, je mehr DFPP-Mitglieder uns aufmerksam machen auf Themen und Prozesse und – vor allem – sich in Arbeitsgruppen oder bei Einzelprojekten aktiv einbringen.

Wir werden Eure/Ihre Rückmeldungen und Mails zu unserer Arbeit brauchen, wir werden Eure/Ihre Erzählungen von Alltagssituationen der Psychiatrischen Pflege brauchen, wir wollen in Kontakt mit Euch/Ihnen sein. Dann können wir daran mitwirken, dass Eure/Ihre guten Ideen und Konzepte verbreitet und bekannt gemacht werden. Dann können wir Menschen, die sich um eine gute Versorgung und Pflege verdient machen, würdigen und ehren – durch Nennung, durch Ehrenmitgliedschaften, durch Preise.

Allen, die sich in irgendeiner Form einbringen wollen, versprechen wir, dass sie spannende Prozesse und bereichernde Begegnungen erleben werden.

In diesem Sinne darf ich auch im Namen von Uwe Genge und Dorothea Sauter sagen: Wir freuen uns auf eine gute Zusammenarbeit!

Ihr und Euer Bruno Hemkendreis