Rofo 2016; 188(03): 300-301
DOI: 10.1055/s-0035-1553912
The Interesting Case
© Georg Thieme Verlag KG Stuttgart · New York

Inzidenteller tenosynovialer Riesenzelltumor des Musculus flexor hallucis longus: seltene Differenzialdiagnose stoffwechselaktiver Läsionen in der F-18-FDG PET/CT

W. Koestner
,
M. Dämmrich
,
T. Derlin
Weitere Informationen

Publikationsverlauf

09. Juni 2015

18. September 2015

Publikationsdatum:
12. Januar 2016 (online)

Einleitung

Tenosynoviale Riesenzelltumoren sind seltene, benigne Tumoren der Extremitäten, die von der Synovia der Gelenke, der Bursen oder der Sehnenscheiden ausgehen. Es wird eine lokalisierte Form von einer diffus wachsenden Form unterschieden. Die lokalisierte Form ist häufig extraartikulär gelegen und geht üblicherweise von den Sehnenscheiden an Hand und Fuß aus (tenosynovialer Riesenzelltumor), die diffus wachsende Form betrifft größere Gelenke, wächst intraartikulär und ist auch unter dem Namen pigmentierte villonoduläre Synovialitis (PVNS) bekannt (West RB et al. Proc Natl Acad Sci USA 2006; 103: 690 – 695). Aufgrund der ähnlichen Histologie werden diese beiden Erkrankungen heutzutage als unterschiedliche Ausprägungen derselben Krankheitsentität (GCT-TS/DT: Giant cell tumours of the tendon sheath or of the diffuse type) angesehen (Murphey MD et al. Radiographics 2008; 28: 1493 – 1518). Histopathologisch enthalten diese Läsionen vielkernige Riesenzellen, andere inflammatorische Zellen und Ablagerungen von Hämosiderin (Dorfman HD et al. Bone tumors 1998: 1061 – 1071). Die Tumore treten bevorzugt in der dritten und vierten Lebensdekade auf mit einer geringgradigen Prädisposition für das weibliche Geschlecht (Murphey MD et al. Radiographics 2008; 28: 1493 – 1518). Sie neigen dazu, nach chirurgischer Exzision zu rezidivieren.