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DOI: 10.1055/s-0035-1555044
Pilotstudie: „Sectio Bonding/Early Skin-To-Skin Contact (SSC) after Caesarean Section”
Einleitung/Zielsetzung:
In den letzten Jahrzehnten kam es in Österreich sowie weltweit zu einem deutlichen Anstieg der Kaiserschnittrate. Unter bonding bzw. early skin-to-skin contact (SSC) versteht man die Phase der Bindungsentwicklung zwischen Mutter und Kind, welche idealerweise gleich nach der Geburt beginnt. Mögliche Bedenken, das bonding auch nach dem Kaiserschnitt im Operationssaal einzuführen, sind neben Organisatorischen (Änderung des etablierten Ablaufes) auch das veränderte Ambiente im Operationssaal (Temperatur, Helligkeit, Lärm). Im Rahmen dieser Studie sollten Effekte des frühen SSC nach einer Schnittentbindung auf die Mutter und das Neugeborene evaluiert werden.
Material & Methoden:
Im Rahmen einer prospektiven randomisierten Pilotstudie wurden 35 Frauen eingeschlossen. Randomisiert wurde in eine ‚early bonding‘ Gruppe (n = 17) und eine ‚late bonding‘ Gruppe (n = 18). Evaluiert wurden die kindliche Adaptation, die Ausschüttung von Oxytocin, Cortisol und Chromogranin A bei der Mutter und die Ausschüttung von Cortisol beim Kind, sowie die mütterliche Schmerzverarbeitung und psychische Situation (Edinburgh Postnatal Depression Scale und Postpartum Bonding Questionnaire).
Ergebnisse:
Die kindliche Adaptation und Temperaturregulation bewegten sich in beiden Gruppen im Normbereich. Die Ausschüttung von Oxytocin, Cortisol und Chromogranin A bei den Müttern war vergleichbar und es gab keinen Unterschied hinsichtlich der mütterlichen Schmerzverarbeitung in den jeweiligen Gruppen. Im Beziehungsverhalten und der Befindlichkeit zwischen den beiden Gruppen konnte kein signifikanter Unterschied festgestellt werden.
Zusammenfassung:
Sectiobonding kann – falls von den Eltern gewünscht – angeboten werden.