Geburtshilfe Frauenheilkd 2015; 75 - P058
DOI: 10.1055/s-0035-1555081

Evaluation des „Krüppel-Like Zinc Finger Transcription Factors 11“ (KLF11) für die Biologie des Mammakarzinoms

K Pfender 1, CP Freier 2, C Kuhn 1, U Jeschke 1, T Weißenbacher 1
  • 1Klinik und Poliklinik für Frauenheilkunde und Geburtshilfe, München, Deutschland
  • 2Medizinische Klinik Innenstadt; Abteilung für Klinische Pharmakologie, München, Deutschland

Einleitung/Zielsetzung: Krüppel-like-Faktor 11 (KLF11) gehört zur Familie der Krüppel-Transkriptionsfaktoren, die auf verschiedene Weise in Zellprozesse eingreifen. Im Endometrium supprimiert KLF11 Glycodelin, dessen Expression in Karzinomen wiederum Zellproliferation inhibiert und so mit einer besseren Prognose einhergeht.

Deshalb interessierten uns die Expression von KLF11 und dessen mögliche Korrelation mit klinischen Parametern beim Mammakarzinom.

Material & Methoden: In dieser Studie wurde die Expression von KLF11 an 318 Mammakarzinomen des histologischen Archivs der Frauenklinik Innenstadt München untersucht. KLF11 wurde immunhistochemisch mit Anti-KLF11 mittels Polymer-Methode nachgewiesen und semiquantitativ mit dem IRS-Score nach Remmele ausgewertet.

Ergebnisse: Der ermittelte IRS-Score ergab ein positive Korrelation zwischen KLF11- und Her2neu-Expression (p = 0,023), ebenso wie einen positiven Trend zwischen KLF11-Expression und Tumorgröße (p = 0,072). In Bezug auf Histologie-Typ, Grading oder Lymphknotenstatus zeigten sich keine Signifikanzen. In der Überlebensanalyse ergab die KLF11 Expression einen Trend für ein verkürztes Rezidiv-freies Überleben (p = 0,094).

Zusammenfassung: Der Krüppel-like-Faktor (KLF), insbesondere KLF11, ist im Gewebe von Brustkrebs-Patientinnen wenig untersucht. Innerhalb dieser Studie konnten wir eine positive Korrelation mit Her2neu feststellen, die darauf hindeutet, dass der Transkriptionsfaktor KLF11 bei der Expression beziehungsweise der Funktion von Wachstumsfaktor-Rezeptoren der EGFR-Familie eine Rolle spielen könnte. Weiterhin könnte KLF11 eine Bedeutung bei der Entstehung von Rezidiven beim Mammakarzinom besitzen.