Dialyse aktuell 2015; 19(05): 251
DOI: 10.1055/s-0035-1555713
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Georg Thieme Verlag KG Stuttgart · New York

Jenseits der LDL-Cholesterin- und Lp(a)-Absenkung – Pleiotrope Effekte der Lipoproteinapherese auf das intravasale System?

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Publication Date:
19 June 2015 (online)

 

Unter dem Begriff „Pleiotropie“ versteht man den Effekt eines Arzneimittels oder Therapieverfahrens, durch dessen Einfluss auf verschiedene Zielstrukturen (z. B. Zellen) des behandelten Patienten neben der Hauptwirkung, z. B. Lipidsenkung, zusätzlich für den Krankheitsverlauf günstige Effekte hervorgerufen werden können, z. B. Reduktion von Entzündungsprozessen. Schon früh wurde der Begriff Pleiotropie bei Statinen beobachtet, da neben der LDL-Cholesterin-Absenkung weitere komplexe, aber positive Effekte auf den menschlichen Organismus erzielt werden konnten [ 1 ].

Gerade bei der Lipoproteinapherese (LA) finden sich ebenfalls auf unterschiedlichen Ebenen pleiotrope Effekte, deren Vielschichtigkeit in den bisher bekannten komplexen Zusammenhängen und Prozessen bis heute noch nicht vollständig verstanden sind. Ziel dieser Übersicht ist es, bislang bekannte Effekte zusammenzufassen. Insgesamt führt, klinisch betrachtet, die Summe dieser vielschichtigen Effekte zu einer erheblichen Reduktion kardiovaskulärer Ereignisse bei hypercholesterinämischen Patienten unter chronischer LA [ 2 ], [ 3 ].