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DOI: 10.1055/s-0035-1557667
Die Verbreitung des Alkohol-, Tabak- und Cannabiskonsums bei Jugendlichen und jungen Erwachsenen in Deutschland: Ergebnisse einer telefonischen Repräsentativbefragung mit Stichprobenziehung aus verschiedenen Auswahlrahmen
Einleitung: Die Bundeszentrale für gesundheitliche Aufklärung (BZgA) führt seit 1973 regelmäßig wiederholte, repräsentative Querschnittsbefragungen der 12- bis 25-jährigen Jugendlichen und jungen Erwachsenen in Deutschland zu ihrem Substanzkonsum durch. Bis 1997 wurden die Daten durch persönliche Interviews vor Ort erhoben. 2001 wurde auf computergestützte Telefoninterviews (CATI) umgestellt. Die Stichproben wurden zufällig aus dem Auswahlrahmen der Festnetztelefonnummern in Deutschland gezogen. In den letzten Jahren hat der Anteil derjenigen, die kein Festnetztelefon haben, sondern ausschließlich über Mobiltelefon erreichbar sind, zugenommen.
Methoden: Deshalb wurde ein neues Verfahren entwickelt, in dem die Stichprobe sich aus Teilstichproben zusammensetzt, die über den Auswahlrahmen der Festnetznummern und den der Mobiltelefonnummern gezogen werden (Dual-Frame-Ansatz). In ihren Studien zum Substanzkonsum Jugendlicher und junger Erwachsener hat die BZgA den Dual-Frame-Ansatz erstmals im Alkoholsurvey 2014 angewendet. Im Vortrag wird dargestellt, welchen Einfluss die verschiedenen Auswahlrahmen auf die Ergebnisse zur Verbreitung des Substanzkonsums bei Jugendlichen und jungen Erwachsenen haben.
Es werden soziodemographische Merkmale und Prävalenzschätzungen des Substanzkonsums in den verschiedenen Teilstichproben und der gesamten Dual-Frame-Stichprobe verglichen.
Ergebnisse: Befragte, die über das Festnetztelefon bzw. das Mobiltelefon an der Studie teilgenommen haben, unterscheiden sich sowohl in soziodemographischen Merkmalen als auch im Substanzkonsum. Das hat Einfluss auf die Ergebnisse der Gesamtstichprobe. Der Effekt ist je nach Substanz unterschiedlich stark.
Diskussion: Die Ergebnisse einer Repräsentativbefragung können vom verwendeten Auswahlrahmen und Stichprobendesign beeinflusst werden. Mit zukünftigen Studien, die im Dual-Frame-Ansatz durchgeführt werden, muss überprüft werden, ob die im Alkoholsurvey 2014 gefundenen Effekte stabil sind und erneut auftreten.