Zentralbl Chir 2016; 141(01): 102-104
DOI: 10.1055/s-0035-1557835
Kasuistik
Georg Thieme Verlag KG Stuttgart · New York

Erfolgreiches Komplikationsmanagement einer massiven bronchopleuralen Fistel infolge eines perforierten zentralen Lungenkarzinoms mit endobronchialen Ventilen – ein Fallbericht

Successful Management of a Massive Bronchopleural Fistula with Endobronchial Valves in a Case of Perforated Central Lung Cancer: a Case Report
J. I. Kress
1   Klinik für Thoraxchirurgie, Vivantes Klinikum Neukölln, Berlin, Deutschland
,
S. C. Sklenar
1   Klinik für Thoraxchirurgie, Vivantes Klinikum Neukölln, Berlin, Deutschland
,
O. Pociuli
2   Klinik für Kardiologie, Pneumologie und konservative Intensivmedizin, Vivantes Klinikum Spandau, Berlin, Deutschland
,
C. Brammen
1   Klinik für Thoraxchirurgie, Vivantes Klinikum Neukölln, Berlin, Deutschland
,
S. Eggeling
1   Klinik für Thoraxchirurgie, Vivantes Klinikum Neukölln, Berlin, Deutschland
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Publication History

Publication Date:
22 October 2015 (online)

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Einleitung

Die bronchopleurale Fistel ist gekennzeichnet durch das Vorhandensein einer pathologischen Verbindung zwischen dem Pleuraraum und dem Bronchialsystem und geht mit einer hohen Morbidität und Mortalität einher. Diese Verbindung kann entweder temporär oder dauerhaft auftreten und kann sowohl peripher als auch zentral gelegen sein. Der sich ausbildende (sekundäre) Pneumothorax wird zunächst mittels Dränage entlastet. Die möglichen Ursachen des hier abzuhandelnden sekundären Pneumothoraxes sind in [Tab. 1] dargestellt. In den meisten Fällen liegt eine bereits vorhandene krankhafte Veränderung des Lungengewebes vor. Bei persistierender Fistel ist häufig eine thoraxchirurgische Sanierung notwendig.

Tab. 1 Mögliche Ursachen eines sekundären Pneumothoraxes.

infektiös

spezifisch

  • Tuberkulose

  • Aspergillom

  • Pneumocystispneumonie

unspezifisch

  • Abszessperforation

Parenchymerkrankung

Tumor
Lymphangioleiomyomatose (katamenialer Pneumothorax)
COPD
interstitielle Erkrankungen

iatrogen

atemmechanisches Barotrauma
transbronchiale Biopsie
Pleurabiopsie
CT-gestützte Stanze des Lungenparenchyms
ZVK-Anlage
kardiopulmonale Reanimation
Schmerzinfiltration i. B. der Brustwand

traumatisch

andere

Ösophagusperforation

Manchmal können die Patienten jedoch aufgrund des Lokalbefunds oder ihrer vorliegenden erhöhten Komorbiditäten keiner Operation zugeführt werden. In der Literatur finden sich viele Behandlungsvorschläge zur Behandlung einer bronchopleuralen Fistel ([Abb. 1]), ohne dass es einen allgemeingültigen Behandlungsstandard gibt. Vielmehr richtet sich die Wahl der Behandlungsoption stets individuell nach den vorliegenden Befunden (Größe, Lage der Fistel, Art der zugrunde liegenden Erkrankung) und den Komorbiditäten des Patienten.

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Abb. 1 Stufenschema in der Therapie persistierender bronchopleuraler Fisteln.

Wir schildern den Fall einer Patientin mit massiver bronchopleuraler Fistel aufgrund einer Tumorperforation, die mit endobronchialer Ventilimplantation erfolgreich behandelt werden konnte.