Aktuelle Dermatologie 2015; 41 - A17
DOI: 10.1055/s-0035-1558586

Analyse des kurzfristigen Behandlungsergebnisses nach inguinaler Crossenrevision

S Gerontopoulou 1, S Förster 1, K Rass 1
  • 1Zentrum für Venen und Haut, Eifelklinik St. Brigida, Simmerath

Hintergrund: Die Effektivität von inguinalen Crossenrevisionen (ICR) ist in der Literatur kaum untersucht. In prospektiven Studien wird über inguinale, duplexsonographisch nachweisbare Rezidive bei 27 – 71% der Patienten 1 – 2 Jahre postoperativ berichtet. Über den Nutzen von Barrieretechniken (Silikon, PTFE) liegen widersprüchliche Ergebnisse vor. Eine einfache Methode der Barriere stellt die Endothelnaht dar. Ziel unserer Studie ist die Analyse des Therapieergebnisses nach ICR am eigenen Patientengut.

Patienten, Methode: Alle Patienten, die zwischen Januar 2012 und März 2014 einer ICR unterzogen wurden, gingen in diese Studie ein. Es wurden anhand der OP-Pläne 183 Patienten (201 Beine) identifiziert. Die ICR wurde in kombinierter Allgemein- und Tumeszenzlokalanästhesie durchgeführt. Der operative Zugang erfolgte in der Regel nach Junod. Der VSM-Stumpf wurde nach doppelter nicht-resorbierbarer Ligatur nach distal durchtrennt und inguinale Varizen wurden weitest möglich entfernt. Freiliegendes Endothel am Stumpf wurde mit Vicryl 3 – 0 ligiert, an Seitenästen elektrokaustisch zerstört. Im Rahmen der postoperativen Nachuntersuchung wurden u.a. folgende Parameter prospektiv erhoben: duplexsonographisches und klinisches Rezidiv (REVAS), Varizen-Schweregradscore (HVVSS), Lebensqualität (CIVIQ), freier Anamnesebogen.

Ergebnisse: Bislang wurden 73 Patienten (89 Beine) nach einer mittleren Nachbeobachtungszeit von 18,0 Monaten untersucht: 90,4% Frauen, Durchschnittsalter 63,6 Jahre, mittlerer BMI 28,5 kg/m2. Ein duplexsonographisch nachweisbares inguinales Rezidiv wurde bei 10 Beinen (11,2%) festgestellt, allerdings nur 4 Fälle mit nachweisbarem Anschluss an die V. femoralis communis (VFC) (Neovaskularisation 4,5%). Der mittlere Durchmesser der Rezidiväste betrug 3,1 mm. Klinische Rezidive in Form einer geringen Seitenastvarikosis waren bei 52,8% der Beine nachweisbar (VAS 1 – 5: 1,6). Eine erneute Intervention (Phlebektomie, Sklerotherapie) wurde bei 13,5% der Patienten erwogen. Eine Indikation zur Re-ICR bestand bei keinem Patienten.

Schlussfolgerungen: Mit der dargestellten OP-Technik haben sich bislang keine klinisch relevanten Crossen-Re-Rezidive entwickelt. Die Rate duplexsonographischer Rezidive mit VFC-Anschluss ist geringer im Vergleich zu publizierten Daten und vergleichbar mit postoperativen Ergebnissen nach Verwendung eines Patches.