Z Gastroenterol 2015; 53 - K1
DOI: 10.1055/s-0035-1558906

Direktpunktions-PEJ zur kontinuierlichen jejunalen DuoDopa®-Applikation bei Patienten mit fortgeschrittener Parkinson-Krankheit

W Scheppach 1, N Reißmann 1, M Pfau 2, H Molitor 2
  • 1Medizinische Klinik mit Schwerpunkt Gastroenterologie/Rheumatologie
  • 2Neurologische Abteilung, Juliusspital Würzburg

Die kontinuierliche jejunale Infusion von DuoDopa® ist bei fortgeschrittener Parkinson-Krankheit mit schweren motorischen Fluktuationen und Hyper-/Dyskinesie angezeigt, wenn verfügbare Kombinationen von oralen Antiparkinsonmitteln nicht zu zufriedenstellenden Ergebnissen geführt haben. Nach einer Testphase mit Verwendung einer nasojejunalen Sonde erfolgt die Applikation von DuoDopa® in der Regel über eine perkutane endoskopische Gastrostomie (15F) mit jejunaler Verlängerung (9F) (sog. Jet-PEG). Aufgrund des Risikos der Sondendislokation und -obstruktion ist dieses System störanfällig und bedarf häufiger Korrekturen.

Seit 2012 wird am Juliusspital angestrebt, vor Anlage einer Jet-PEG die erste Jejunalschlinge direkt zu punktieren und eine Sonde vom Typ Standard Gastral (15F) zu legen. Dies gelang bei 5 von 7 Patienten unter Verwendung der Anästhesie-Nadel als Leitstruktur. Komplikationen traten periinterventionell und innerhalb eines Monats nach Sondenanlage nicht auf. Bei einem Patienten wurde die liegende PEG in eine Direktpunktions-PEJ umgewandelt und der persistierende gastrale Sondenkanal mit einem OTS-Clip verschlossen. Ein weiterer Patient wünschte die Beendigung der DuoDopa-Therapie; bei ihm konnte die Direktpunktions-PEJ ohne Entstehen einer Leckage endoskopisch in typischer Weise entfernt werden. Sondendislokationen bzw. -obstruktionen wurden in einem Beobachtungszeitraum von 3 Jahren nicht gesehen.

EMR

ESD

n

en-bloc-Resektion

R0-Resektion

n

en-bloc-Resektion

R0-Resektion

EAC total

53

15/53 (28,3%)

12/53 (22,6%)

87

83/87 (95,4%)

73/87 (83,9%)

EAC bei Barrett > M3

34

8/34 (23,5%)

8/34 (23,5%)

27

24/27 (88,9%)

19/27 (70,4%)

EAC bei Barrett ≤ M3

19

7/19 (36,8%)

4/19 (21,1%)

60

59/60 (98,3%)

54/60 (90%)

Die sichere jejunale Applikation von DuoDopa® erfordert einen verlässlichen Zugangsweg über ein endoskopisch gelegtes Sondensystem. Die Direktpunktion des Jejunums bietet Vorteile gegenüber der Jet-PEG aufgrund des größeren Sondendurchmessers (15F vs. 9F) und der dislokationssicheren Sondenlage. In der Mehrzahl der Fälle nähert sich die erste Dünndarmschlinge der Bauchwand an und ist mittels Diaphanoskopie lokalisierbar. Die Erkenntnisse aus dem Bereich der künstlichen enteralen Ernährung sind auf das Gebiet der Neuropharmakologie übertragbar.