Z Gastroenterol 2015; 53 - FV23
DOI: 10.1055/s-0035-1559019

Prospektive randomisierte kontrollierte Studie zur endoskopischen Mukosaresektion (EMR) versus Wasserstrahl assistierte endoskopische Submukosadissektion (WESD) bei frühen Barrettneoplasien

G Terheggen 1, E Rutz 2, M Vieth 3, B Schumacher 4, H Neuhaus 5
  • 1Schwerpunktpraxis für Gastroenterologie und Hepatologie, GastroPraxis Köln-Nord, Köln, Deutschland
  • 2Evangelisches Krankenhaus, Medizinische Klinik, Düsseldorf, Deutschland
  • 3Klinikum Bayreuth, Institut für Pathologie, Deutschland
  • 4Elisabeth Krankenhaus, Klinik für Innere Medizin und Gastroenterologie, Essen, Deutschland
  • 5Evangelisches Krankenhaus, Medizinische Klinik, Düsseldorf, Deutschland

Einleitung: In der Therapie früher Barrettneoplasien (fBN) scheint die ESD höhere Raten histologisch kompletter Resektionen (R0) zu erzielen als die EMR. Die klinische Relevanz der Verfahrensunterschiede ist jedoch unklar.

Material und Methoden: Patienten mit fBN (fokal HGIN oder AC) eines Durchmessers von ≤3 cm wurden nach Markierung der Läsion in eine WESD- oder EMR-Gruppe randomisiert. Die EMR wurde in Kappentechnik, die ESD mittels HybridKnife (ERBE) durchgeführt. Die Resektate wurden durch 2 unabhängige spezialisierte Pathologen analysiert. Follow-up Endoskopien (f/u) fanden nach 3, 6, 9, 12 und 18 Monaten statt.

Ergebnisse: 40 Patienten mit frühen BN (HGIN n = 9; AC n = 31) wurden nach WESD (n = 20) oder EMR (n = 20) randomisiert. Beide Gruppen unterschieden sich nicht signifikant bezüglich Alter und Geschlecht der Patienten, Länge des BÖ, Typ und Durchmesser der Läsion. Die komplette endoskopische Resektion der Läsion war in allen Fällen in 1 Sitzung erfolgreich. Mit EMR wurden mehr Resektionen benötigt als mit WESD (3 ± 1 vs. 1 ± 0; p < 0001). Die WESD dauerte länger als die EMR (54 ± 33 vs. 22 ± 13 Min.; p = 0002). Bei der WESD traten 3 periinterventionelle NW (Aspiration n = 1, Perforation n = 2) auf, bei der EMR keine (p = 0,23). Die Histologie ergab keine Neoplasie oder LGIN in 6, HGIN in 2, mukosale AC in 22 und submukosale AC in 10 Fällen. Mit WESD konnten en-bloc-, R0- und kurative Resektionen von BN (inklusive low risk sm1 Invasion) häufiger als mit EMR (20/20 vs. 3/20, p < 0,0001; 10/17 vs. 2/17, p = 0,01 und 9/17 vs. 2/17 p = 0,03) erreicht werden. Eine schwere postinterventionelle NW trat nach WESD auf (Mediastinitis nach Perforation), keine nach EMR (p = 1,0). Operationen aufgrund nicht-kurativer Resektion wurden in 4 und 3 Fällen nach WESD und EMR (p = 1,0) durchgeführt. Das erste f/u zeigte eine KR bei 16/16 Patienten nach WESD und bei 16/17 nach EMR (p = 1,0). In einem mittleren f/u von 19 ± 6 Monaten trat ein Rezidiv nach WESD (R1 Resektion) und keines nach EMR auf.

Schlussfolgerung: Beide Methoden sind sehr effektiv für die komplette endoskopische Resektion früher BN. Die WESD dauert länger, ist jedoch der EMR für en-bloc-, R0- und kurative Resektionen überlegen. Dagegen ergeben sich keine signifikanten Unterscheide bezüglich KR, erforderlichen Operationen oder Rezidiven.


Endoskopische Resektionstechniken im Vergleich

Freitag, 18.09.2015/17:00 – 18:30/Saal 5