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DOI: 10.1055/s-0035-1559037
Diagnostisches Management der Helicobacter pylori Infektion: eine Umfrage unter niedergelassener Gastroenterologen in Deutschland
Hintergrund & Ziel: Die DGVS hat 2009 in einer S3-Leitlinie Empfehlungen zur Diagnostik der H. pylori Infektion formuliert. Die Akzeptanz und Umsetzung dieser Empfehlungen in der ambulanten Praxis sind weitgehend unklar. Das Ziel dieser Untersuchung war daher, das Verhalten niedergelassener Gastroenterologen in der Diagnostik der H. pylori Infektion zu evaluieren.
Methodik: Zwischen 12/2014 bis 02/2015 wurde ein standardisierter Fragebogen mit insgesamt 19 Multiple-Choice-Fragen zur Diagnostik und Therapie der H. pylori Infektion an 1507 niedergelassenen Gastroenterologen in Deutschland verschickt (BNG-Emailverteiler n = 1018, Postversand n = 489). Die Daten wurden elektronisch mittels surveymonkey erfasst und ausgewertet.
Ergebnisse: 540 Fragebögen wurden vollständig ausgefüllt zurückgeschickt (36%). In der Biopsie-basierten Primärdiagnostik führen 81% der Responder nur die Histologie durch, nur 6% setzen ausschließlich den Ureaseschnelltest ein (beides 13%). Ein nicht-invasiver Test (Atemtest, Stuhltest) wird in der Primärdiagnostik selten (44%), manchmal (18%) oder oft (6%) eingesetzt. Nach der Primärtherapie kontrollieren 41% der Responder den Erfolg selbst, vorzugsweise mittels Atemtest (54%) oder Stuhlantigentest (32%). 33% der Responder empfehlen dem Zuweiser, eine Kontrolle durchzuführen. Nach einer Zweitlinientherapie führen 58% der Responder die Therapiekontrolle selbst durch, von diesen führen 70% dabei auch immer eine Resistenztestung durch. 30% empfehlen dem Zuweiser, eine Kontrolle durchzuführen.
Schlussfolgerung: Die Ergebnisse zeigen, dass die Leitlinienempfehlungen zur Diagnostik der H. pylori Infektion überwiegend eingehalten werden, in einigen Punkten aber doch deutliche Abweichungen bestehen. Diese Erkenntnisse können für Weiterbildung und Leitlinien von Nutzen sein.