Z Gastroenterol 2015; 53 - KG016
DOI: 10.1055/s-0035-1559042

Wie behandeln Hausärzte ihre Patienten mit H. pylori Infektion? Ergebnisse einer Umfrage: Teil 1

W Fischbach 1, A Zerl 1, C Klassert 1
  • 1Klinikum Aschaffenburg, Medizinische Klinik II, Aschaffenburg, Deutschland

Einleitung: Die deutsche S3-Leitlinie „H. pylori und gastroduodenale Ulkuskrankheit“ aus dem Jahr 2009 spricht klare Empfehlungen zu Diagnose einer H. pylori Infektion sowie zu Indikationen für eine Eradikationsbehandlung und deren Durchführung aus. Es gibt indessen kaum Daten wie das Management dieser Patienten in der täglichen Routine erfolgt. Dies sollte in der vorliegenden Umfrage hinterfragt werden.

Methode: Ein Fragebogen mit 16 Punkten wurde allen im Bezirk Unterfranken registrierten Hausärzten auf dem Postweg zugesandt. Sie wurden gebeten den Fragebogen in anonymi-sierter Form auszufüllen und per Fax zurück zu senden. Von 607 ausgesendeten Fragebögen erhielten wir 188 (Rücklaufquote 31%) zurück. Unter den Rücksendungen stammten 139 von Allgemeinärzten (73,9%), 35 von hausärztlichen Internisten (18,6%) und 14 von Fachinter-nisten (7,4%). Die nachfolgenden Ergebnisse basieren auf diesen 188 Antworten (= 100%).

Ergebnisse (Teil 1): Ein Test auf H. pylori wird veranlasst bei Patienten mit Ulkusanamnese in 76%, Dyspepsie in 66%, Magenkarzinom in der Familie in 55%, unspezifischen abdominellen Beschwerden in 54% und vor Einleitung einer NSAR oder ASS-Medikation in 9% bzw. 6%. 86% der Ärzte überweisen ihre Patienten zur weiteren Diagnostik zum Gastro-enterologen, die anderen 14% führen sie selbst durch: 13C-Atemtest (58%), Stuhlantigen-nachweis (31%), Serologie (11%). Eine Untersuchung des Partners des infizierten Patienten wird in 69% nicht veranlasst, in 6% regelhaft und in 25% nur bei Rezidiv der H. pylori Infektion. Nach einem positiven H. pylori Nachweis leitet die Mehrheit der Ärzte (45,8%) eigenständig eine Eradikationsbehandlung ein. 34,6% und 12,7% von ihnen wird der Patient vom Gastroenterologen mit einer konkreten Eradikationsempfehlung oder ohne eine solche wieder vorgestellt. Die Ärzte, die eine Eradikationsbehandlung bei nicht vorbehandelten Patienten iniziieren, bevorzugen die französische Tripeltherapie in 75% und die italienische Tripeltherapie in 25%. Andere Protokolle finden keine Anwendung. 53% fragen nicht gezielt nach einer früheren Clarithromycinbehandlung. Die Frage nach der aktuellen Clarithro-mycinresistenzlage in Deutschland wird nur von 11% richtig beantwortet.

Schlussfolgerung: Siehe Teil 2!