Z Gastroenterol 2015; 53 - KG138
DOI: 10.1055/s-0035-1559164

HBV-RNA im Serum ist ein früher Prädiktor der HBeAg-Serokonversion bei Patienten mit chronischer Hepatitis B (CHB), die eine Behandlung mit Peg-Interferon alpha-2a (40KD) erhalten

F van Bömmel 1, A van Bömmel 2, A Krauel 1, H He 3, C Wat 4, V Pavlovic 4, D Deichsel 1, T Berg 5, S Böhm 5
  • 1Institution, Universitätsklinik Leipzig, Gastroenterologie und Rheumatologie, Leipzig, Deutschland
  • 2Max Planck Institute for Molecular Genetics, Berlin, Deutschland
  • 34Roche Products Ltd., Welwyn Garden City, Vereinigtes Königreich
  • 4Roche Products Ltd., Welwyn Garden City, Vereinigtes Königreich
  • 5Universitätsklinik Leipzig, Medizinische Klinik, Gastroenterologie und Rheumatologie, Leipzig, Deutschland

Einleitung: HBeAg-Serokonversion (SC) ist ein Endpunkt aktuell verfügbarer Behandlungen für HBeAg-positive Patienten, der jedoch nur von einigen Patienten erreicht werden. Aktuell verfügbare Marker wie HBsAg oder HBV-DNA erlauben nur eine begrenzte Vorhersage der Response. Wir haben die Vorhersage von HBeAg-SC anhand von HBV-RNA im Serum vor und während einer Behandlung mit Peg-IFN alpha-2a untersucht.

Material und Methoden: Neunundachtzig Patienten mit HBeAg-positiver CHB aus zwei großen Phase III/IV-Studien, die Peg-IFN alpha-2a 180 µg/Woche alleine (n = 58) oder in Kombination mit Lamivudin (LAM) 100 mg/Tag (n = 32) für 48 Wochen erhielten, wurden retrospektiv untersucht. Klinische Daten und Serumproben (gelagert bei -20 °C) der Behandlungsmonate 0, 12 und 24 wurden durch die Firma Roche zur Verfügung gestellt. Nach reverser Transkription wurde polyadenylierte HBV-RNA mittels spezifischer real-time PCR quantifiziert. Response wurde als Auftreten von HBeAg-SC bis Woche 24 nach Therapieende definiert. Ergebnisse: Bei 58 Patienten, die nur Peg-IFN alpha-2a erhielten, waren die HBV-RNA-Spiegel zu Behandlungsbeginn signifikant niedriger bei Patienten mit (n = 28) im Vergleich zu Patienten ohne Response (n = 30; im Mittel 5,2 ± 1,4 [2,7 – 8,0] vs. 5,9 ± 1,1[3,4 – 7,9] log10 Kopien/ml, p = 0,029). Responder hatten signifikant niedrigere HBV-RNA-Spiegel als Non-Responder zu Woche 12 und 24 (im Mittel 3,2 ± 0,9 [2,6 – 5,7] vs. 4,2 ± 1,4 [2,6 – 6,5] log10 Kopien/ml, p = 0,001, bzw. 2,9 ± 0,7 [2,7 – 5,9] vs. 4,0 ± 1,3 [2,7 – 6,3] log10 Kopien/m, p < 0,001). Im Gegensatz hierzu waren bei den 32 Patienten, die eine Kombinationsbehandlung mit Peg-IFN alpha-2a plus LAM erhielten, die HBV-RNA-Spiegel zu Monat 0 und 12 nicht signifikant unterschiedlich bei Respondern (n = 13) im Vergleich zu Non-Respondern (n = 39; im Mittel 5,1 ± 1,0 [2,7 – 6,3] vs. 5,7 ± 1,0 [3,4 – 7,4] log10 Kopien/ml, p = 0,185 bzw. 3,1 ± 0,5 [2,7 – 4,0] vs. 3,5 ± 1,0 [2,7 – 5,6] Kopien/ml, p = 0,185). Zu Woche 24 lag die HBV-RNA jedoch bei allen Patienten mit Response unter der Nachweisgrenze, wohingegen sie bei den meisten Patienten mit Non-Response noch messbar war (im Mittel 3,1 ± 0,8 [2,7 – 4,9] log10 Kopien/ml, p = 0,018).

Schlussfolgerung: HBV-RNA im Serum ist ein neuartiger Marker zur frühen Vorhersage von HBeAg-SC unter einer Behandlung mit Peg-IFN alpha-2a.